Immer mehr Familien ziehen vom Land in die Stadt
Trotz steigender Mieten ziehen immer mehr Familien in die Stadt. Dies liegt an besserer Infrastruktur und gestiegenen Immobilienpreisen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Mieten steigen stark an, dennoch leben immer mehr Familien in den Städten.
- Dies liegt an der besseren Infrastruktur und dem kürzeren Arbeitsweg.
- Doch auch die gestiegenen Immobilienpreise sind ein Grund.
Wohnen wird in der Schweiz und vor allem in Städten teurer: In der Stadt Zürich beträgt die Leerwohnungsziffer bloss 0,07 Prozent, die Mieten sind seit 2000 um rund 22 Prozent gestiegen. Die Annahme, dass deswegen Familien, die oft mehr Platz brauchen und ein kleineres Budget haben, wegziehen, ist aber falsch.
Laut einer ZKB-Studie hat der Anteil an Familien von 2014 bis 2021 um 1,3 Prozentpunkte auf 19,7 Prozent zugenommen. Die Studienautoren listen drei Gründe: Kürzere Pendelstrecken, mehr Kultur-, Sport- und Betreuungsangebote und die höheren Immobilienpreise.
Deswegen können sich viele Familien kein Wohneigentum auf dem Land mehr leisten. Dies zeigt sich auch an der Quote von Familien, die in einem Haus wohnen: 2014 waren es 27,6 Prozent, 2021 noch 23,8 Prozent.
Aus diesen Gründen zogen auch Ladina Esslinger und ihr Partner nach der Geburt des Kindes vom Land in die Stadt. «Wir brauchten eine Kita und hatten beide einen langen Arbeitsweg», sagt sie gegenüber SRF. Ruhig und schön könne es auch in der Stadt sein. Deshalb wohnen sie nun in Zürich Fluntern.
Dass es dort mehr Familien gibt, bestätigt auch der Quartierverein. Man sehe es an der gestiegenen Anzahl Schülern und an den Begegnungen, sagt Martin Schneider, Präsident des Quartiervereins Fluntern. Die meisten Zuzüger seien Besserverdienende. Doch dank Genossenschaftswohnungen habe es im Quartier auch Platz für den Mittelstand.