Immer mehr Unfälle mit E-Trottis in Städten
Letzte Woche kam es in Basel zu einer schweren Kollision zwischen einer Fussgängerin und einem E-Trotti-Fahrer. Solche Unfälle häufen sich in Schweizer Städten.
Das Wichtigste in Kürze
- In Basel ist es am Freitag zu einem Unfall mit einem E-Trottinett gekommen.
- Solche Vorfälle häufen sich in Schweizer Städten.
Praktisch, schnell und ökologisch – Elektro-Trottinett liegen derzeit voll im Trend. Doch immer wieder machen Unfälle mit den Scootern Schlagzeilen. Erst vergangene Woche ist es in Basel zu einer schweren Kollision gekommen.
Am Freitag wurde beim Basler Barfüsserplatz eine Frau von einem E-Trotti-Fahrer angefahren. Bei dem Sturz schlug sie mit ihrem Kopf an die Hauswand und verlor für kurze Zeit das Bewusstsein. Auch der Fahrer stürzte, verliess danach allerdings die Unfallstelle. Der Vorfall war kein Einzelfall, wie es auf Anfrage bei der Kantonspolizei Basel-Stadt heisst.
«Seit dem Aufkommen von E-Trotti-Verleihdiensten ist eine steigende Tendenz von Unfällen erkennbar», sagte Sprecher Rooven Brucker gegenüber Nau.ch. In Basel-Stadt wurde 2021 mit zehn Unfällen eine Zunahme von 20 Prozent verzeichnet, wie aus der Unfallstatistik des Kantons hervorgeht.
«Meist Nutzende selbst betroffen»
Auch in Zürich sind die Unfallzahlen im letzten Jahr gestiegen. So nahm die Anzahl Unfälle mit E-Trottis um 17 auf insgesamt 91 zu. Dabei ist die Zahl der Stürze innert eines Jahres von 40 auf 56 gestiegen.
«Betroffen sind allerdings meist die Nutzenden selbst, weniger die anderen Verkehrsteilnehmenden», sagte Stadtpolizei-Sprecher Heiko Ciceri gegenüber Nau.ch. «Ein Vorfall wie in Basel ist sehr selten.» Die häufigste Ursache für die Stürze oder Kollisionen sei Alkohol, vor allem in den Nächten am Wochenende.
Wie aus der Unfallstatistik hervorgeht, sind E-Scooter-Unfälle auch in Bern ein Thema. Im sogenannten «Langsamverkehr» verzeichneten sie die grösste Zunahme. Forderten die Unfälle im Vorjahr noch 14 Verletzte, so waren es letztes Jahr 34. Dies entspricht einer Zunahme von fast 143 Prozent.
«Die drei Hauptunfallsachen innerorts sind die Missachtung des Vortritts, eine momentane Unaufmerksamkeit und ein Fehlverhalten während der Fahrt», sagt Joel Regli von der Kantonspolizei Bern.
Um die Unfälle zu verhindern, haben die Städte verschiedene Massnahmen ergriffen. Zürich lancierte etwa die Kampagne «Grosi an Bord». Die Themen: kein Alkohol, nicht zu zweit auf den Scootern fahren, nicht das Trottoir benutzen oder das Gefährt behindernd abstellen. Die Stadt Basel führt regelmässig stationäre und mobile Verkehrskontrollen durch.