Impfbus darf in Alpthal SZ nicht anhalten
Am Montag beginnt die nationale Impfwoche. Ein Schwyzer Dorf verweigert dem Impfbus aber die Halteerlaubnis. In Alpthal wolle sich niemand mehr impfen lassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag startet in der ganzen Schweiz die nationale Impfwoche des Bundesrats.
- Eine Schwyzer Gemeinde hat entschieden, dem Impfbus keine Halteerlaubnis zu erteilen.
- Es gebe im 600-Seelen-Dorf niemanden mehr, der sich impfen lassen wolle.
Nächste Woche soll es losgehen mit der Impfwoche in der Schweiz. Mit Konzerten und niederschwelligen Angeboten will der Bundesrat die Impfquote aufpolieren. Zentraler Bestandteil des Plans aus Bern: Impfbusse touren in kleine Dörfer, um dort noch Unentschlossene abzuholen.
Alpthal SZ erteilt Impfbus Parkverbot
Keine solchen gibt es offenbar in Alpthal SZ. Denn der Gemeinderat des 600-Einwohner-Dorfes hat entschieden, dem kantonalen Impfbus keine Halteerlaubnis zu erteilen, schreibt «CH-Media». Der Gemeindepräsident Adelbert Inderbitzin sagt: «Es gibt in Alpthal kein Bedürfnis nach Impfungen.» Wer die Impfung wolle, habe sie bereits bekommen.
Wie hoch die Impfquote in der Gemeinde ist, ist nicht bekannt. Der Kanton Schwyz weist aber mit 56 Prozent den dritttiefsten Wert des Landes aus. «Der Impfbus würde stundenlang in unserem Dorf stehen, ohne dass ihn jemand aufsuchen würde. Darum hat der Gemeinderat entschieden, dass der Impfbus nicht nach Alpthal fahren soll», so Inderbitzin.
Warum man dann direkt ein Halteverbot für den Bus aussprechen muss, ist nicht klar. Beim kantonalen Amt für Gesundheit hat man dafür jedenfalls kein Verständnis: «Man hört immer, dass es um Freiheit der Menschen gehe. Wenn man Wert legt auf die persönliche Freiheit, dann sollte man die Einwohner selbst entscheiden lassen», wird ein Mitarbeiter zitiert. Bei den Behörden heisst es, man habe den Entscheid zur Kenntnis genommen.
Der Impfbuss hält von 8. bis 13. November für ein paar Stunden in jedem Schwyzer Dorf. Ausser in Alpthal. Sollte sich tatsächlich noch jemand impfen lassen wollen, könne der ja nach Einsiedeln fahren, findet der Gemeinderat.
