Impfstoffe: Bund gibt Pflichtlager frei
Bei empfohlenen Impfstoffen für Kinder und Erwachsene droht eine Mangellage. Wirtschaftsminister Guy Parmelin gibt deshalb ab Samstag die Pflichtlager frei.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Versorgung mit Impfstoffen nach Schweizerischem Impfplan droht eine Mangellage.
- Betroffen sind unter anderem Produkte für die Grundimmunisierung von Kindern.
- Bundesrat Guy Parmelin hat deshalb die Freigabe von Pflichtlagern angeordnet.
In der Versorgung mit Impfstoffen zeichnet sich ein Mangel ab. Wirtschaftsminister Guy Parmelin gibt deshalb ab Samstag die Pflichtlager frei.. Versorgungsstörungen gibt es demnach bei verschiedenen Impfstoffen, die im Schweizerischen Impfplan empfohlen werden.
Auch gängige Kinder-Impfstoffe betroffen
Darunter ist der Vierfachimpfstoff für die Auffrischung der Grundimmunisierung von 4- bis 7-jährigen Kindern gegen Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung und Wundstarrkrampf. Dies teilt das eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) am Donnerstag mit. Auch mangelt es an den Impfstoffen gegen Hirnhautentzündung und Windpocken.
Die Gründe für den Mangel seien vielfältig. Die betroffenen Impfstoffe sind weltweit stark nachgefragt und nicht in ausreichender Menge vorhanden. In der Schweiz kam es zu Zulassungsänderungen und der damit verbundenen Auflösung von Pflichtlagern, was die Situation zusätzlich verschärfte.
Hoffnung auf Neuzulassungen
Gleichzeitig gibt es Neuzulassungen. Diese werden gemäss dem WBF die Versorgung nachhaltig stabilisieren, sobald ein neues Gleichgewicht erreicht ist. Die neuen Zulassungsinhaber und jene mit neuen Produkten werden die Pflichtlager sukzessive wieder auffüllen. Dies aber unter der Voraussetzung, dass die Versorgung gewährleistet ist.
Die Freigabe der Pflichtlager gilt für alle der Pflichtlagerhaltung unterstellten Impfstoffe der Humanmedizin. Mit dem Schritt kann die Versorgung bei kurzfristigen Engpässen rasch mit Ware aus den Pflichtlagern verbessert werden. Die wirtschaftliche Landesversorgung geht von einer Entspannung der Lage im Frühjahr 2024 aus.
Die Impfempfehlungen des Bundesamts für Gesundheit und der Eidgenössischen Kommission für Impffragen gelten weiterhin, wie das WBF mitteilte. Die beiden Bundesstellen würden ihre Empfehlungen anpassen, wenn die Nachfrage nicht mehr zu decken wäre. Das ist aktuell nicht notwendig.