Grippe, Windpocken und Streptokokken machen aktuell vielen Kindern das Leben schwer. Doch damit nicht genug: Der Medikamenten-Mangel verstärkt deren Leiden.
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Zurzeit fehlen aktuell in der Schule, weil sie krank sind. - Annette Riedl/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Kinder stecken sich derzeit mit Viren an.
  • Die Medikamente, die ihre Symptome lindern würden, sind jedoch knapp.
  • Der Medikamentenmangel stelle deswegen ein echtes Problem dar, sagt ein Kinderarzt.
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In den Schweizer Klassenzimmern zirkulieren derzeit eine Menge Viren. Viele Stühle bleiben deswegen leer – so auch in einer Freiburger Schule. «Die Hälfte der Kinder in der Klasse ist aktuell krank», erklärt ein Vater, der anonym bleiben will.

Derzeit sind gemäss Pädiatrie Schweiz vor allem Grippe, Windpocken und Streptokokken im Umlauf. Die Krankheitswelle scheint jedoch weniger akut zu sein als noch Ende 2022.

«Es ist bei weitem nicht mehr so schlimm, wie noch im November und Dezember», sagt Paul W. Meier. Der Solothurner Kinderarzt hat derzeit viel zu tun, aber das sei für die Jahreszeit nicht ungewöhnlich. So weit, so gut? Weit gefehlt.

Medikamentenmangel «echtes Problem»

Denn Meier bereitet ein anderer Aspekt Sorgen. «Der akute Medikamentenmangel ist ein echtes Problem», so der Kinderarzt.

Zwar gingen die meisten Virusinfekte auch von selbst wieder weg. «Aber gerade Kinder leiden stärker unter den Symptomen wie Fieber und Schmerzen», sorgt sich Meier.

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Aktuell bleiben in den Schweizer Klassenzimmern viele Stühle leer. (Archiv)
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Grippe, Windpocken und Streptokokken zirkulieren in den Schulen. (Symbolbild)
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Derzeit leiden Kinder stärker unter den Symptomen, weil die Medikamente fehlen. (Archiv)
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Rund 1000 Medikamente sind derzeit vom Medikamentenmangel betroffen. (Archiv)
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Bis sich das ändert, könnte es noch eine Weile dauern. (Archiv)
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Eine Mutter bringt ihr Kind zum Kinderarzt. (Symbolbild)

Denn Medikamente, die diese lindern könnten, sind derzeit teils schwer zu bekommen. Rund 1000 Medikamente sind von Lieferengpässen betroffen – von Antibiotika bis hin zu Psychopharmaka.

Eine Kinderärztin im Raum Bern erzählt Nau.ch von ihrem Alltag mit dem Medikamentenmangel: «Wir haben aktuell nicht mehr Patienten als üblich, aber die Termine dauern teilweise deutlich länger. Erst gerade war ich 15 Minuten am Telefon, um ein bestimmtes Antibiotikum zu besorgen. Und gemäss Hersteller ist bis mindestens April keine Besserung in Sicht.»

Hatten Sie dieses Jahr schon die Grippe?

Bis sich die Lage ändert, könnte es also noch Monate dauern. Derweil versuchen etwa Apotheker, sich gegenseitig auszuhelfen. Im Kanton Zürich ist ein Intranet mit der Auflistung der jeweils vorhanden Medikamente geplant.

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