Wasser

In Zürich kostet Liter Wasser wohl bald 15 Franken

Ein Restaurant-Gast in Winterthur nervte sich über die Wasser-Preise. 11 Franken für einen Liter? In Zürichs exklusiveren Bars ist diese Marke längst geknackt.

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Eine Flasche San Pellegrino kostet im Restaurant National in Winterthur 11 Franken. - Facebook

Das Wichtigste in Kürze

  • In einer Winterthurer Beiz kostet ein Liter Wasser 11 Franken – das sorgte für Empörung.
  • Ein Blick nach Zürich zeigt aber: Exklusivere Restaurants verlangen oftmals noch mehr.
  • Der oberste Stadtzürcher Beizer erklärt, wie die Preise zustande kommen.

Mit der Rechnung kam kürzlich für einen Beiz-Gast in Winterthur auch der Schock: Für einen Liter Mineralwasser sollte er elf Franken hinblättern.

«Eine absolute Frechheit!», empörte er sich. Vor dem Bestellen habe er nicht extra nach dem Preis gefragt – denn Mineralwasser sei ja kein Champagner.

Aber halt: Elf Franken für einen Liter Wasser ist keine Seltenheit mehr. Der Beiz-Gast sollte andere Städte wohl meiden – vor allem den grossen Nachbar, Zürich.

Wer nämlich durch die Karten der exklusiveren Restaurants blättert, dem fällt auf: Oft gibt es gar keine 1-Liter-Flaschen oder -Krüge mehr. Und die Mineral-Preise sind im Schnitt deutlich höher.

Würdest du elf Franken für einen Liter Mineralwasser bezahlen?

So kostet in der Kronenhalle Bar ein 33cl-Fläschli Knutwiler 7.50 Franken. Auf den Liter wären das 22.50 Franken. In der Widder Bar zahlt man für ein 3,3 Deziliter Valser Classic sieben Franken. Macht 21 Franken für einen Liter.

Und in der Dolder Bar kosten fünf Deziliter San Pellegrino glatt zehn Franken. Das macht dann auf den Liter umgerechnet 20 Franken. (Weitere Beispiele gibts in der Bildstrecke oben.)

Teure Ausnahmen? Nein.

15 Franken für Liter Wasser «kann man nicht ausschliessen»

«Literpreise von 15 Franken kann man in Zukunft in Zürich sicher nicht ausschliessen», sagt Nicolas Kern. Er ist Präsident von Gastro Stadt Zürich. «Die Preisentwicklung ist aber nicht voraussehbar.»

Vielerorts gibt es keine Liter-Flaschen mehr. «Zählt man die Preise für die 3,3-Dezi-Flaschen zusammen, dann sind wir schon heute drüber.»

Fragt man bei den exklusiveren Restaurants nach, warum es keine 1-Liter-Flaschen mehr gibt, heisst es etwa...

So erklären Zürichs Luxus-Bars die Mini-Fläschli

...vom Dolder: «Dank unserer langjährigen Erfahrung und dem engen Austausch mit unseren Gästen kennen wir ihre Bedürfnisse sehr genau. In unserer Bar bieten wir 0,5l- sowie 0,75l-Flaschen an. Das Angebot ist Ausdruck unseres Kundenverständnisses und entspricht den Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden.»

...von der Widder Bar: «Wir servieren ausschliesslich 33 cl Mineralwasserflaschen zu einem Preis von sieben Franken. Literflaschen bieten wir bewusst nicht an. Da sich unsere Auswahl an der Philosophie unseres Bar-Konzepts orientiert: Qualität, Frische und Individualität stehen im Vordergrund.»

Und weiter: «Kleinere Flaschengrössen garantieren, dass jedes Mineralwasser optimal temperiert und stets frisch serviert wird. Auch bei längeren Aufenthalten oder für Gäste, die nur ein Glas wünschen.»

Hohe Margen auf Getränken

Zur ganzen Wahrheit gehört laut dem obersten Stadtzürcher Wirt Kern aber auch: Auf allen Getränken haben Beizer eine grosse Marge. Und diese Marge sieht auf kleine Mengen verteilt etwas harmloser aus.

Die Standard-Grösse ist 33 Centiliter. Auch 0,75 Liter sieht man nicht selten. «Für grössere Mengen darf man eigentlich mit dem Preis nicht viel darunter gehen…», sagt Kern.

Denn: «Die Preise ergeben sich für die Dienstleistung und das ganze Ringsherum. Die Preise sind nötig, um den Deckungsausgleich zu haben, alles ist teurer geworden. Zwei Drittel von allen Restaurants in der Schweiz schreiben keine schwarzen Zahlen.»

Einkaufspreise für Cola und Mineral «fast gleich»

Die teuren Wasser-Flaschen kämen nicht von ungefähr. «Eigentlich würden Wirte gerne beim Essen mehr verlangen. Dort ist die Marge deutlich tiefer als bei den Getränken. Aber die Gäste sind nicht bereit, mehr fürs Essen zu zahlen.»

Zudem dürfe man nicht vergessen: Beim Cola beschwere sich auch niemand, wenn es zum Beispiel fünf Franken kostet. «Dabei ist es eigentlich ziemlich irrelevant, ob es Cola oder Mineral ist, die Einkaufspreise sind fast gleich. Da liegen keine Welten dazwischen.»

Bestellst du in Restaurants Mineralwasser?

Genauso gebe es immer wieder Diskussionen zu Restaurants, die für Hahnenwasser Geld verlangen. Doch die Rechnung sei eigentlich ziemlich einfach.

Ein Beispiel: Eine Cola (etwa 1 Franken im Einkauf) kostet im Restaurant fünf Franken. «Dann kriegt der Wirt vier Franken für die Dienstleistung. Bietet man Hahnenwasser gratis an, fehlt dieser Betrag.»

Das heisst: Auch wenn ein Restaurant fürs Hahnenwasser 2,50 oder drei Franken verlangt, ist die Marge noch tiefer als beim Cola.

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Kommentare

User #6126 (nicht angemeldet)

Wer in der Schweiz Wasser aus Italien bestellt, sollte so zur Kasse gebeten werden, dass es richtig weh tut.

User #3193 (nicht angemeldet)

Und in der sicheren Schweiz kann man nicht mehr alleine an der Langstrasse arbeiten , siehe Bericht von Diethelm SVP👍

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