Irrer Vape-Shop für Kinder sorgt für Furore
Eine Webseite verspricht den Vertrieb von E-Zigaretten ohne Nikotin an Kinder. Für die Lungenliga Schweiz ist klar: Das ist ein schlechter Scherz.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Schweizer Webseite bietet E-Zigaretten für Kinder an.
- Experten sprechen von einem Fake.
- Denn: Die Versprechen des Shops sind bizarr – die Produkte nicht verfügbar.
«KidzCloudz» wirbt für E-Zigaretten «mit rassigem Design und einem extrem handlichen Gehäuse». Absurd: «Speziell für Kinder und Jugendliche». So steht es auf der Webseite des vermeintlichen Unternehmens.
Geschrieben wird von einer «ersten sanften Vaping-Erfahrung», die in 10 verschiedenen Geschmacksrichtung angeboten wird. Mit Namen wie «Fruit Ninja Ice, Peach Princess oder Energy Eisbär» soll eine junge Zielgruppe erreicht werden.
Lunge Zürich ist empört
Die E-Zigarette verspricht gar, Kindern mit Hyperaktivität zu helfen, da Trockenextrakt aus Baldrianwurzel und Melissenblätter darin enthalten sind. Ebenso sollen diese Inhaltsstoffe helfen, dass sich die Teenies besser konzentrieren können. Nebst dem Coolen Look seien es «Vapes für die ganze Familie».
Ist das alles wirklich ernst gemeint? Ziemlich sicher nicht – denn darauf deutet vieles hin. Die Gesundheitsorganisation «Lunge Zürich» zeigt sich empört und hofft, dass es sich hierbei um einen «schlechten Scherz» handelt.
Mit irreführenden Aussagen sowie falschen Gesundheitsversprechen wie «Asthmaprophylaxe» oder «Desinfektion der Lunge» würden Eltern dazu aufgefordert, für ihre Kinder und Jugendlichen E-Zigaretten ohne Nikotin zu erwerben.
«In Tat und Wahrheit ist das Gegenteil der Fall», sagt Sybille Schär von der Lungenliga Schweiz. «Die Inhaltsstoffe sind gesundheitsgefährdend und sollten in keinster Weise von Kindern und Jugendlichen konsumiert werden.»
Ungültige Telefonnummer, falsche Links und keine Produkte
Auch für sie ist klar: «Das ist ein schlechter Scherz. Ich glaube wirklich nicht, dass diese Seite echt ist.»
Denn die Verlinkung zu Instagram funktioniere nicht und die Telefonnummer sei ungültig. Zudem finde sich unter den AGBs ein Mindestalter von fünf Jahren. Ebenso sei ihr nicht bekannt, dass irgendein Unternehmen wirklich Vapes an Kinder vertreibt.
Hinzu kommt: Im Moment ist kein einziges Produkt im Online-Shop verfügbar. Interessierte werden auf den 1. Mai vertröstet.
Was wirklich dahinter steckt, bleibt ein Rätsel. Auf Anfrage von Nau.ch schreibt der Hersteller nur: «Zurzeit geben wir keine Interviews. Danke für Ihr Verständnis.»
