Bern kämpft mit einer neuen, problembehafteten Fallführungs-Software im Sozialwesen.
IT-Fachkräfte gesucht: Noch nie waren in Deutschland einer Studie zufolge so viele IT-Stellen unbesetzt wie in diesem Jahr. (Symbolbild)
Die Software namens Citysoftnet wurde bislang erst in Bern in Betrieb genommen. (Symbolbild) - Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Die Stadt Bern hat gemeinsam mit den Städten Basel und Zürich eine neue Software für das Sozialwesen entwickelt. Dies geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Untersuchungsbericht hervor. Die Software namens Citysoftnet wurde bislang erst in Bern in Betrieb genommen.

Nach dem Aufschalten der Software im Juni 2023 traten eine Reihe von Problemen auf. Das Unternehmen PWC untersuchte diese auf Wunsch der Stadtberner Regierung. In dem Bericht muss sich die Stadt nun harsche Kritik gefallen lassen.

Es mangelte an internen Kompetenzen und Ressourcen bei der Einführung der Software. Vorhandene Ressourcen waren unzureichend geplant und es fehlten Prozessbeschreibungen. Mitarbeitende wurden unzureichend sensibilisiert und geschult, während Umfang und Durchführung in der Testphase unterschätzt wurden.

Kritik an Emineo

Dies galt insbesondere auch für die Softwareentwicklungsfirma Emineo. Die Stadtregierung versprach am Dienstag, sie werde die Erkenntnisse aus dem Bericht umsetzen.

Mehrere Parteien erinnerten an frühere Informatik-Debakel der Stadt. Bei Citysoftnet brachte zudem ein holpriger Start weitreichende menschliche Auswirkungen mit sich: Sozialhilfe-Empfänger litten unter zeitweise stark verzögerten Auszahlungen. Zudem gab es in den betroffenen Ämtern Kündigungen und Krankschreibungen.

In Bern hat das Projekt bislang rund 20 Millionen Franken gekostet. In Zürich und Basel ist die Einführung noch nicht erfolgt. Das Zürcher Sozialdepartement teilte diese Woche dem «Tages-Anzeiger» mit, man habe viel aus den Erfahrungen in Bern gelernt und sei zuversichtlich, Citysofnet erfolgreich in Betrieb nehmen zu können.

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