Jeder Kanton setzt Impfplan anders um
In der Schweiz handhabt jeder Kanton die Umsetzungen des Impfplans anders. Diese unterscheiden sich unter anderem bezüglich der Anmeldung zur Impfung.
Das Wichtigste in Kürze
- Jeder der 26 Schweizer Kantone setzt den Impfplan anders um.
- Es gibt unter anderem bezüglich der Anmeldung und dem Ort der Durchführung Unterschiede.
- Es verlangen auch nicht alle einen ärztlichen Nachweis, dass man zur Risikogruppe gehört.
77 Impfzentren sind zurzeit schweizweit in Betrieb. Die Umsetzung des Impfplans verläuft jedoch in jedem Kanton anders, wie eine Auswertung des Zürcher Beratungsunternehmens Synpulse ergeben hat.
Online-Anmeldung zur Impfung
So bieten 22 Kantone Impfwilligen eine Online-Terminvereinbarung an, in 14 Kantonen ist auch eine telefonische Anmeldung möglich. In 12 Kantonen kann ein Termin über einen Hausarzt koordiniert werden und in drei Kantonen (AI, AR, OW) gibt es alle drei Möglichkeiten, online, telefonisch und den Hausarzt.
In vier Kantonen existiert keine Online-Anmeldung (NW, SG, TI, UR). In 11 Kantonen gibt es keine telefonische Anmeldung oder nur technischen Support und in 14 Kantonen können sich Impfwillige nicht über den Arzt anmelden.
15 Kantone setzen für die Vereinbarung eines Termins auf das Registrierungstool des Bundes, fünf bevorzugen eigene Lösungen (BE, BS, JU, OW und VD). Zwei Kantone haben zurzeit die Anmelde-Möglichkeit unterbrochen (ZH, BS), die eingesetzte Lösung ist dabei unbekannt.
17 Kantone impfen ausschliesslich zentral
Sieben Kantone verlangen von Impfwilligen einen ärztlichen Nachweis der Zugehörigkeit zur Risikogruppe, sechs von ihnen bieten dazu eine Vorlage an. In zwei Kantonen braucht es explizit keinen Nachweis und in 15 Kantonen gibt es dazu keine eindeutigen Angaben.
17 Kantone führen die Impfungen ausschliesslich zentral in Impfzentren durch. In sieben Kantonen gibt es Impfzentren und Impfungen in Arztpraxen (AI, OW, SZ, SO, TG, VS, ZH). Und zwei Kantone (SG, NW) bieten die Impfungen nur über Hausarztpraxen und Heime an.
Impfinformationen auf Kantons-Webseite
Verbesserungsmöglichkeiten sieht das international tätige Management-Consulting-Unternehmen vor allem bei den Webseiten: So müssten die Kantone den Zugang zu den Impfinformationen möglichst einfach gestalten und prominent auf der Kantons-Webseite platzieren. Das sei zurzeit nicht immer der Fall.
Auch die Strukturen der Webseiten orientierten sich oft nicht an den Nutzungsbedürfnissen. Zum Teil würden die Nutzerinnen und Nutzer mit externen Links und veralteten Informationen überflutet. Erklärvideos könnten helfen, dass sich die Menschen einfacher über den Wirkmechanismus oder das Zulassungsprozedere informieren könnten.