Jedes sechste Fahrzeug in der Schweiz gehört zum Wirtschaftsverkehr
Das Wichtigste in Kürze
- Rund jedes sechste Fahrzeug in der Schweiz zählt zum Wirtschaftsverkehr.
- Dies bringt verschiedene Herausforderungen mit sich.
- Laut den Studienautoren sollten die Behörden auf verschiedenen Ebenen handeln.
Last- und Lieferwagen, Abfallwagen, Postkuriere und so weiter: Dieser sogenannte Wirtschaftsverkehr macht gemäss einer neuen Studie 16,5 Prozent des gesamten Strassenverkehrs aus. Der Bund müsse die damit verbundenen Herausforderungen verstärkt angehen, heisst es.
Die Untersuchung in Auftrag gegeben hatte das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE). Dies in Zusammenarbeit mit den Bundesämtern für Strasse (Astra), Verkehr (BAV), Umwelt (Bafu) und Energie (BFE).
Die am Dienstag präsentierte Grundlagenstudie zeigt auf, «dass der Dialog zwischen den Behörden und der Wirtschaft intensiviert werden sollte. Etwa zur Frage, ob der Wirtschaftsverkehr gesteuert oder gar priorisiert werden soll, um den Verkehrsfluss zu verbessern».
Gemäss Mitteilung des ARE will sich der Bund dieser Thematik künftig verstärkt widmen. Und so zu einem guten Funktionieren des Wirtschaftsverkehrs beitragen. Als Instrument diene etwa die vierte Generation der «Agglomerationsprogramme Siedlung und Verkehr».
Wirtschaftverkehr steht vor verschiedenen Problemen
Handeln sollten die Behörden laut den Studienautoren auf verschiedenen Ebenen. So seien etwa die nationalen Verkehrsstatistiken so anzupassen, dass der Wirtschaftsverkehr systematischer erfasst werde. Verschiedene Vorgaben in Verkehrsstrategien, -konzepten und -programmen seien zudem in Bezug auf den Wirtschaftsverkehr zu ergänzen.
Die Studie benennt verschiedene Probleme, mit denen auch der Wirtschaftsverkehr zu kämpfen hat. So fehle in den urbanen Zentren oft der Platz zum Beladen und Entladen der Ware sowie zum Parkieren. Gleichzeitig verursache das Verkehrswachstum höhere Lärm- und Schadstoffimmissionen. Die Kombination von fehlenden Standorten und der hohen Verkehrsbelastung führe zu steigendem Energieverbrauch und hohen CO2-Emissionen.
Gemäss der Untersuchung soll daher der Dialog des Bundes mit Städten und Kantonen zum Wirtschaftsverkehr intensiviert werden. Vor der Umsetzung von Massnahmen empfehlen die Autoren der Studie «umfassende Vernehmlassungsverfahren».
Heute ist rund jedes sechste Fahrzeug dem Wirtschaftsverkehr zuzuordnen. Der Privatverkehr macht gemäss der Studie 83 Prozent aus, der öffentliche Verkehr auf der Strasse nur 0,5 Prozent.