Jetzt droht der ganzen Schweiz eine Mückenplage

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Bern,

Wegen der Überschwemmungen gibt es am Bodensee eine Mückenplage. Ein Experte erklärt, ob auch im Rest der Schweiz wegen des feuchten Wetters eine Plage droht.

Mücke
Eine Mücke saugt Blut aus dem Arm eines Mannes. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Mai und Juni hat es immer wieder geregnet und es gab teils Überschwemmungen.
  • Dieses Jahr könnte ein «gutes» Mückenjahr werden, erklärt ein Experte.
  • Vermehrter Niederschlag könne zu einer Häufung von Brutstätten und mehr Mücken führen.

Nach dem regnerischen Mai hat auch der Sommer mit viel Niederschlag begonnen. Am Bodensee, in Zermatt VS und im Misox GR ist es sogar zu heftigen Überschwemmungen gekommen. Eine längere Trockenphase hat es auch im Juni noch nicht gegeben – und ist aktuell nicht absehbar.

Am Bodensee, wo noch bis Freitag die Hochwassergefahrenstufe vier gilt, kommt es jetzt zur Mückenplage. Sogenannte Überschwemmungsmücken, die vor allem nach Überflutungen schlüpfen, sind dabei besonders penetrant auf Blutjagd.

«Gutes» Mückenjahr hängt vom Wetter in nächsten Wochen ab

Doch wie beeinflusst das feuchte Wetter der letzten zwei Monate schweizweit die Ausbreitung von Stechmücken?

«Stechmücken brüten im stehenden Wasser und so kann vermehrter Niederschlag zu einer Häufung von Brutstätten und mehr Mücken führen. Wenn auch die Temperaturen stimmen», erklärt Pie Müller vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut. Wärmere Temperaturen würden deren Entwicklung beschleunigen und kältere würden sie verlangsamen.

«So kann es durchaus sein, dass dieses Jahr ein ‹gutes› Mückenjahr wird. Jedoch hängt dies davon ab, wie sich das Wetter in den kommenden Wochen weiterentwickelt. Und dieses kann ja nur bis auf einige Tage verlässlich vorausgesagt werden», sagt der Mücken-Experte.

Spezialfall Überschwemmungsmücken

Bei den Überschwemmungsmücken handle es sich um einen Spezialfall. «Diese legen ihre trockenresistenten Eier am Boden von Überschwemmungsgebieten ab, die selten überschwemmt werden. Werden diese dann überschwemmt, schlüpfen enorm viele Mücken zur selben Zeit.» Dies könne zu einer grossen, zeitlich begrenzten Mückenplage führen, «so wie wir es jetzt erleben».

Bist du dieses Jahr schon von Mücken gestochen worden?

Als Schutz vor Mücken empfiehlt Müller das Tragen von langer, heller und nicht dicht anliegender Kleidung. «Die nackte Haut lässt sich mit einem Mückenschutzmittel (Repellent) behandeln, das Mücken abwehrt. Hier empfehlen wir insbesondere Produkte mit unserem Logo ‹Getestet vom Schweizerischen Tropeninstitut›.» Mückengitter sowie Fenster und Türen würden verhindern, dass Mücken ins Haus kommen.

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Kommentare

User #6420 (nicht angemeldet)

Sofort den Notstand aufrufen !! Worauf wartet die WHO ? Unglaublich !

User #3884 (nicht angemeldet)

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