Jetzt reagiert Herrliberg ZH im Camping-Knatsch
Camper sorgten in der Zürcher Gemeinde Herrliberg zuletzt für Zoff. Nun soll das Campingverbot umgesetzt werden – die Polizei zeigt sich aber bisher kulant.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer wieder blockierten Camper in Herrliberg einen beliebten Parkplatz.
- Jetzt drohen ihnen saftige Bussen – die Polizei sucht aber zunächst den Dialog.
- Das Problem: Im Internet wird der Parkplatz als Campingplatz angepriesen.
In Herrliberg ZH sorgen Camper bereits seit einiger Zeit für Ärger. Viele bleiben über Nacht auf dem Steinrad-Parkplatz am Zürichsee und blockieren die Parkplätze. Anwohner sind verärgert. Die Behörden kündigten Ende Sommer ein härteres Durchgreifen an.
Und jetzt ist der erste Schritt gemacht!
Am umstrittenen Parkplatz wurden nämlich Schilder angebracht, wie Nau.ch-Bilder zeigen. Auf diesen ist zu lesen, dass Campieren auf dem gesamten Gemeindegebiet verboten ist. Untermalt wird das Verbot mit durchgestrichenen Piktogrammen von einem Wohnmobil und einem Zelt.
Auch die Sanktion wird auf dem Schild gleich angekündigt. Wer sich nicht an das Verbot hält, soll mit einer 100-Franken-Busse bestraft werden.
Polizei verteilt bisher keine Bussen
Gegenüber Nau.ch erklärt die Polizei Region Meilen, die Schilder seien im September angebracht worden. Zuvor habe es massive Reklamationen über die Camper gegeben, so Polizeichef Martin Schmäh.
Die angedrohten Bussen brauchte es bisher allerdings noch nicht. Seit die neuen Schilder angebracht sind, hat die Polizei noch keine verteilt. «Wir sind relativ kulant», so Schmäh. Man wolle nicht unverhältnismässig durchgreifen.
Stattdessen sucht die Polizei das Gespräch mit den Campern, die oftmals gar nicht viel dafür können. Das Problem laut Schmäh: «Es sind fast nur ausländische Camper auf dem Parkplatz, die nichts vom Verbot wissen. Auf einschlägigen Internet-Seiten ist der Platz als Campingplatz angegeben.»
Die Leute würden meist verständnisvoll reagieren, so Schmäh weiter. Er sagt aber auch: «Wenn es im nächsten Sommer nicht besser wird, sind wir vielleicht nicht mehr so kulant.»
Herrliberger beschwerten sich
Weniger Verständnis zeigten im September viele Anwohner: «Die Parkplätze sind meines Erachtens viel zu lange blockiert», sagte eine Frau aus Herrliberg zu Nau.ch.
Sie habe festgestellt, dass immer wieder Fahrzeuge dauerhaft dort seien. Die Parkzeit sollte deshalb aus ihrer Sicht auf wenige Stunden beschränkt werden. Was nun auch passiert ist.
Die Gemeinde bestätigte damals, dass mehrere Beschwerden zu dem Thema eingetroffen sind.