Jetzt spricht der Mann, der den Juden-Angreifer von Zürich stoppte
In Zürich haben drei Passanten einen jugendlichen Messerstecher aufgehalten. Einer der drei Ersthelfer meldet sich nun zu Wort.
Das Wichtigste in Kürze
- In Zürich hat ein 15-Jähriger auf einen orthodoxen Juden eingestochen.
- Drei Passanten konnten Schlimmeres verhindern.
- Einer der Passanten war wohl Kampfsportler.
Drei Passanten haben am Samstag vor einer Woche wohl einen Mord verhindern können: Ohne zu zögern griffen Sie ein, als ein 15-Jähriger in Zürich plötzlich auf einen orthodoxen Juden einstach. Einer der drei Lebensretter ist Yanis (29), ein Kampfsportler aus dem Kanton Neuenburg.
Nach einem Jiu-Jitsu-Wettkampf genoss Yanis mit seinen Freunden eine Mahlzeit in einem Restaurant, als plötzlich jemand um Hilfe schrie. Sofort eilten sie zum Tatort und fanden einen Teenager vor, der auf einen Mann einstach.
Sofort erkannten sie die Gefahr und handelten schnell. Yanis stellte sich dem Täter entgegen und konnte ihn ausser Gefecht setzen. «Ich habe darauf geachtet, mich nicht selber in Gefahr zu begeben. Er hatte das Messer in diesem Moment nicht in der Hand», erzählte er dem Neuenburger Sender «RTN».
Die zahlreichen Versuche des Täters, sich zu befreien, blieben erfolglos – dank der Entschlossenheit von Yanis und seinen Freunden: «Wir haben ihm zu verstehen gegeben, dass das sinnlos ist und er sich nicht bewegen solle», sagte Yanis. «Wir haben ihn so festgehalten, dass er keine weitere Waffe aus der Tasche zücken konnte. Wir wussten nicht, ob er noch weitere dabei hat.»
Über mögliche Gefahren dieses Eingriffs hat sich Yanis keine Gedanken gemacht. Er erklärt: «Ich habe mir nie darüber Gedanken gemacht, dass ich mein Leben riskiere." Seine Kampfsporterfahrung hätte ihm in der Situation sehr geholfen, ist er sich sicher.
Opfer in kritischem Zustand
Yanis berichtet, sich nach der Überwältigung des Täters auch um das Opfer gekümmert zu haben. Er habe auf den stark blutenden 50-Jährigen eingeredet, damit dieser nicht einschläft, bis schliesslich die Rettungskräfte angekommen sind.
Trotz aller Lobeshymnen sieht sich Yanis nicht als Held. «Es war eine mutige Aktion. Aber ich bin kein Held. Ich bin ganz einfach ein Bürger, der einem Menschen in Not geholfen hat», sagte er dem Sender «RTN».