Joos Sutter: Coop wird Milch teurer machen
Das Wichtigste in Kürze
- Ab 2019 kostet konventionelle Milch im Coop fünf Rappen mehr.
- Dafür hebt Coop die Standards für die Tierhaltung an.
- Migros führt ähnliche Anforderungen für Bauern ein.
Ab 2019 kostet konventionelle Milch im Coop fünf Rappen mehr. Keine Abzocke, sondern eine Anpassung an den Markt und ein Sieg für den Tierschutz. Grund ist eine grosse Umstellung im Milch-Sortiment des Lebensmittelhändlers.
Coop-Boss Joos Sutter erklärt gegenüber der «Sonntagszeitung»: «Wir setzen auf eine nachhaltige Verbesserung der Produktionsstandards». Heisst: Ende Jahr gibt es in Coops Regalen keine herkömmliche Pastmilch mehr.
Zum Wohle der Kühe
Konkret steckt dahinter eine Erhöhung des Tierwohl-Standards. Fortan müssten Bauern, die Coop mit Milch beliefern, mindestens zwei Anforderungen erfüllen. «Neu müssen Kühe regelmässigen Auslauf im Freien haben», sagt Sutter. Des Weiteren müsse eines der Tierschutz-Programme des Bundes erfüllt sein. Dafür würden die Bauern auch zwischen vier und sechs Rappen mehr pro Liter Milch erhalten.
Den Preisaufschlag bewertet Sutter als unternehmerisches Risiko. Doch er glaubt: «Die Konsumenten werden ihn goutieren». Er erhalte dafür einen klaren Mehrwert.
Migros plant ähnliche Änderungen
Konkurrentin Migros führt derweil ähnliche Anforderungen ein. Auch ihre Bauern sollen dafür einen Zuschlag erhalten. Beim Preis bleibt Migros jedoch vorsichtig: Für die tierfreundlichere Milch soll der Konsument nicht tiefer in die Tasche greifen müssen.