Jungfraubahn sieht derzeit nur Durchimpfung als Game-Changer
Urs Kessler, der Chef der Jungfraubahnen, sieht einzig in der Durchimfoung der Bevölkerung einen «Game-Changer».
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen des Coronavirus schrieben die Jungfraubahnen 2020 erstmals einen Verlust.
- Auch im 2021 lässt die Pandemie die Jungfraubahnen nicht los.
- Chef Urs Kessler sieht einzig in der Durchimpfung einen wirklichen «Game-Changer».
Das Coronavirus lässt die Jungfraubahn auch im laufenden Jahr 2021 nicht los. Nach einem erstmaligen Verlust im vergangen Jahr, geht die Gruppe auch für 2021 von ausgeprägten Auswirkungen der Pandemie aus. Ob für 2021 wieder eine Dividende ausbezahlt wird, bleibt derzeit völlig offen.
«Der einzig wirkliche Game-Changer wäre ein Durchimpfung der Bevölkerung», sagt Jungfraubahn-Chef Urs Kessler im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP am Donnerstag nach der Zahlenpräsentation 2020.
«Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Prognose für den Sommer 2021 nicht viel mehr als Kaffeesatz lesen»
Er gehe aber davon aus, dass es nach wie vor ein schwieriges erstes Halbjahr 2021 bleibt, solange die Impfung der Bevölkerung in der Schweiz aber auch weltweit so langsam vorwärtsschreite. Weiterhin offen bleibt auch, ob die für die Jungfraubahn-Gruppe so wichtigen internationalen Touristen bereits im Sommer 2021 wieder langsam zurückkommen können.
«Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Prognose für den Sommer 2021 nicht viel mehr als Kaffeesatz lesen», erklärte Kessler. Man sei derzeit einfach zu sehr von externen Faktoren abhängig. Zuerst müsse die Durchimpfung kommen, dann müsse der internationale Flugbetrieb wieder hochgefahren werden. Das mache es schwer, derzeit eine Prognose abzugeben.
Eine erste Besserung erhofft sich Kessler aber bereits im zweiten Halbjahr, wenn die Impfkampagne weiter fortgeschritten ist. Und ab 2022 sei dann durchaus ein weiterer Aufschwung denkbar. Es sei derzeit aber nicht seriös zu prognostizieren, ob 2022 bereits wieder ein Niveau wie 2019 erreicht werde.
Grosse Hoffnungen für V-Bahn Projekt
Grosse Hoffnungen setzt der Jungfraubahn-Chef allerdings in das V-Bahn Projekt. «Das Projekt hat uns für die Zukunft sicher viel robuster und wohl in ungeahntem Masse konkurrenzfähiger gemacht.»
«Das klare Ziel für das laufenden Jahr muss ein ausgeglichener EBITDA sein», so der CEO weiter. Dazu gehöre auch, dass der Betrieb laufend optimiert werde. Inzwischen sei die Gruppe viel flexibler geworden und könne den Betrieb auch schnell nach dem Wetter ausrichten. Davon verspricht sich Kessler, auch über die Krise hinaus zu profitieren.
Ob allerdings bereits für 2021 wieder eine Dividende ausbezahlt werden könne, sei derzeit noch völlig offen und hänge vom effektiven Ergebnis für das laufende Jahr ab.