Juso bietet Grillunternehmen nach Shitstorm die Hand
Das Wichtigste in Kürze
- Ein abschätziger Post eines Grillunternehmens stoss der Juso Stadt Zürich sauer auf.
- Als Konsequenz forderte die Partei ein Verbot des Grillstandes am Zürifäscht.
- Der Verfasser des Posts hat sich danach entschuldigt - mit Wirkung.
Gibt es doch noch ein Happy End? Ein angeblich «dummer Scherz» bescherte einem Zürcher Grillunternehmen in den letzten Tagen einen gewaltigen Shitstorm. Am Tag letzten Freitag postete der Promo-Verantwortliche von «GrillmaniaK» einen abschätzigen Kommentar zum laufenden Frauenstreik.
Die Stadtzürcher Juso fand die Aktion derart daneben, dass sie ein Verbot des Grillunternehmens am anstehenden Zürifäscht fordert. Nun hat sich das Blatt gewendet.
Verbot vom Tisch
Der Verfasser des abschätzigen Posts klagte über übles Cyber-Mobbing und beteuerte bei Nau: «Ich finde den Spruch im Nachhinein blöd und bereue es zutiefst.»
Er habe sich sowohl auf Facebook, wie auch bei der Juso dafür entschuldigt. Dies hat offenbar Wirkung gezeigt. Co-Präsident Nathan Donno hat die Angelegenheit mit dem Vorstand der Juso besprochen.
«Die Juso Stadt Zürich hat beschlossen, die Entschuldigung des Grillstand-Angestellten anzunehmen», so Donno. Darum sei klar: «Wir beharren nicht mehr auf dem Verbot.»
Sowieso erklärte der Verfasser des Posts, dass er nicht der verantwortliche Betreiber des Grillstandes am Zürifäscht sei. Trotzdem möchte er anonym bleiben.
Juso und Grillstand machen womöglich gemeinsame Sache
Doch die Sache vergessen will Donno nicht. Er hofft, «dass sich der Verantwortliche des Kommentars in Zukunft gegen jegliche Form von Sexismus einsetzen wird.»
Er liefert auch gleich einen Anstoss: «Wir schlagen dem Grillstand eine symbolische Wiedergutmachung vor.» Am Zürifäscht solle der Stand eine Frauenstreik-Fahne aufhängen oder «ein Kollektiv-Kässeli aufstellen.»
Die Verantwortlichen von «GrillmaniaK» würden derzeit besprechen, ob dies möglich sei.
Doch ablehnen dürften sie das Angebot wohl kaum. Denn es war zuvor schon der Vorschlag des Post-Verfassers, «dass wir nun gemeinsam mit der Juso etwas machen.»