Kakerlaken-Alarm in Berner Kirche – Experte warnt
An den Aussenwänden der Heiliggeistkirche in Bern wimmelt es nur so von Kakerlaken. Eine Katastrophe, sagt der Kammerjäger. Nichts Neues, meint die Kirche.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Nacht sind die Wände der Heiliggeistkirche in Bern von Kakerlaken übersät.
- Die orientalischen Schaben seien schwer zu bekämpfen, meint ein Schädlingsexperte.
- Die Kirche arbeite mit Kammerjägern und Fallen – aber die Ungeziefer kämen jeden Sommer.
Bern, 23.18 Uhr: Nau.ch-Leser Lukas Nawidat* (20) ist auf dem Nachhauseweg. Er geht an der Heiliggeistkirche neben dem Bahnhof Bern vorbei – da stutzt er: An der Fassade der Kirche krabbeln zahlreiche Ungeziefer, teils bis zu fünf Zentimeter lang.
«Zuerst dachte ich, die hätten dort vielleicht eine Art nächtliches Paarungsritual», sagt Nawidat zu Nau.ch. Aber ein paar Wochen später seien die Tiere bei Nacht immer noch da gewesen. Es müssten mindestens über 50 gewesen sein.
«Es ist richtig eklig. Vor allem bestimmt auch für die Obdachlosen, die manchmal vor der Kirche schlafen. Das ist doch gefährlich.»
Auch Kammerjäger Christoph Nellessen ist schockiert: «Ich habe ja schon viel gesehen – aber so etwas noch nie», sagt er gegenüber Nau.ch.
Und: «Kakerlaken sind Krankheitserreger», bestätigt er. «Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es ist, die im Schlafsack zu haben.»
Wärmere Winter machen Invasion schlimmer
Bei den Ungeziefern handle es sich um orientalische Schaben – diese seien besonders hartnäckig zu bekämpfen.
Nellessen spricht von einer «Katastrophe». Vor allem, weil das Problem in Zukunft vermutlich zunehmen wird: «Die Winter werden nicht mehr so kalt. Das heisst, die Tiere überleben auch die kalten Monate.»
Für die Kirche seien die Kakerlaken ein altbekanntes Problem, sagt Carmen Hess, Kommunikationsverantwortliche der Reformierten Gesamtkirchgemeinde Bern. «Für uns kommt das alle Jahre wieder.»
Die Problematik habe mit dem Beginn des Bahnhofumbaus zugenommen. Mittlerweile arbeite die Kirche mit einer Schädlingsbekämpfungs-Firma zusammen und habe Fallen aufgestellt, so Hess.
Aber: «Das Problem haben viele der älteren Gebäude in der Stadt Bern – da ist die Heiliggeistkirche nicht allein.»
*Name von der Redaktion geändert