Kampagne gegen sexualisierte Gewalt in Bern lanciert
Das Wichtigste in Kürze
- Ein feministisches Komitee hat eine Kampagne gegen sexualisierte Gewalt lanciert.
- An 16 Aktionstagen wollen die Organisatorinnen auf das Problem aufmerksam machen.
- Juso-Präsidentin Ronja Jansen fordert neue gesetzliche Grundlagen beim Sexualstrafrecht.
Die feministische Friedensorganisation cfd hat am Donnerstag ihre Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» lanciert.
An den Aktionstagen, die bis am 10. Dezember dauern, machen mehr als 150 Organisationen auf das Problem aufmerksam. Mindestens jede zweite Frau in der Schweiz sei laut einer Studie von sexualisierter Gewalt betroffen.
Deshalb betreffe das Thema die gesamte Gesellschaft, findet Juso-Präsidentin Ronja Jansen. Die Politikerin kritisiert, dass sexualisierte Gewalt gegenwärtig zu wenig thematisiert werde, weshalb jetzt gehandelt werden müsse.
Juso-Präsidentin Jansen fordert neues Sexualstrafrecht
Gemäss einer Studie findet in jedem vierten Haushalt der Schweiz Gewalt statt und jede siebte Frau wird massiv sexuell belästigt. «Das ist das Resultat von der sexistischen Gesellschaft, in der wir leben», erklärt Jansen die Studienergebnisse.
Da viele Frauen sexueller Gewalt ausgesetzt sind, sei es wichtig zu zeigen, dass es sich nicht um individuelle Erfahrungen handelt. «Das Ganze hat System», meint die Jung-Politikerin.
Deshalb seien neue Massnahmen notwendig, findet Jansen: «Wir müssen dafür sorgen, dass die gesetzliche Grundlage endlich angepasst wird.» Schliesslich könne sexuelle Gewalt gut verfolgt und Prävention betrieben werden.
Um sexuelle Gewalt weitgehend zu verhindern, brauche es aber auch einen gewissen Wandel in der Gesellschaft: «Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, in verschiedenen Bereichen zu handeln. Sexuelle Gewalt hat viel damit zu tun, wie wir zusammenleben und wie Frauen im alltäglichen Leben abgewertet werden.»