Kandersteg BE: Gemeindepräsident ist nach Felssturz «erleichtert»
Am Donnerstag donnerte eine Felsplatte in Kandersteg im Berner Oberland ins Tal. Noch ist unsicher, wie es mit der Bergbahn Allmenalp im Sommer aussieht.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag kam es in Kandersteg BE zu einem Felssturz.
- Gemeindepräsident René Maeder ist erleichtert, dass der Fels unten ist.
- Es könnten aber noch mehr Steine folgen. Unsicher ist auch die Zukunft der Bergbahn.
Am Donnerstag kam es am Dorfrand von Kandersteg BE zu einem Felssturz. Eine grosse Felsplatte löste sich aus dem oberen Teil der Fluh und donnerte an den Wandfuss. Die danach entstandene Staubwolke machte grossen Eindruck.
Gemeinderatspräsident René Maeder ist «erleichtert, dass das gestern passiert ist». Man habe schon lange gewusst, dass der Fels bei der Allmenalp bald einmal herunterkommen werde. Dass das jetzt geschehen ist, sei gut.
«Es können noch mehr Steine kommen. Jetzt wird genau geprüft, wie viele es sein werden», so Maeder gegenüber Nau.ch. Danach werde die Felskante «gezielt gesäubert», und dann sei das «Problem gelöst».
Leute aus Kandersteg haben «keine Angst» vor Felsstürzen
Für jene, die in Kandersteg leben, sei der Felssturz kein spezielles Ereignis. Das gehöre einfach zum Leben dazu. «Auch als Bub habe ich erlebt, dass immer wieder Steine heruntergekommen sind. Wir haben keine Angst, nur den nötigen Respekt.»
Die Zukunft der Luftseilbahn Kandersteg-Allmenalp sei hingegen noch offen. Erst müsse kontrolliert werden, ob kein Mast irgendwie zu Schaden gekommen sei, erklärt Maeder.
Einwohnerin erzählt: «Tisch hat gezittert»
So locker wie Maeder erzählt, haben den Felssturz aber nicht alle Einwohner erlebt. «Wir waren mit Freunden bei Kaffee und Kuchen, dann hat der Tisch angefangen zu zittern», erzählt eine Einwohnerin gegenüber Nau.ch.
Die Leute am Fenster hätten in Richtung Allmenalp gezeigt. «Wir sahen eine grosse Staubwolke.»
«Zunächst haben wir uns grosse Sorgen gemacht um die Menschen, die auf dieser Seite des Dorfes wohnen. Dann haben wir gehört, dass es allen gut geht.» Sofort hätten Verwandte angerufen, um zu fragen, ob bei ihnen alles okay ist.
Auch der Kandersteger Hans W*. (49, Name geändert) verspürte starkes Herzklopfen, als der Fels abstürzte. «Es war sehr laut, ich machte mir grosse Sorgen um die Personen und Freunde, die dort wohnen.»
Es wurden aber weder Personen verletzt noch Gebäude beschädigt.