Bürener zeigt Sunrise an – wegen einer Landi-Antenne
Eine Antenne von Sunrise in Büren BE soll laut einem Anwohner ohne Genehmigung aufgerüstet worden sein. Ein Mobilfunk-Kritiker wehrt sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Sunrise-Mobilfunkantenne wurde in Büren augenscheinlich ohne Genehmigung aufgerüstet.
- Deswegen hat ein Anwohner eine Klage eingereicht.
- Der Mann sieht eine Bevorteilung von Telekommunikationsunternehmen.
Am Landi-Silo in Büren BE steht eine Mobilfunkantenne von Sunrise, die sich aktuell sich im Mittelpunkt einer rechtliche Auseinandersetzung befindet.
Daniel Laubscher, ein unabhängiger Raumplaner aus Büren, hat eine Strafanzeige gegen das Telekommunikationsunternehmen eingereicht. An seiner Seite stehen der Verein WIR und der Schweizerischen Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener.
Der Vorwurf: Die Antenne wurde ohne Baugenehmigung aufgerüstet und wird illegal betrieben.
Baugenehmigung fehlte
Doch bei dieser Klage handelt es sich nicht um das erste Mal, dass die Antenne juristisch ins Visier genommen wird. Bereits im August 2020 hatte Laubscher bemerkt, dass die Antenne ausgetauscht wurde.
Damals forderte er von der Gemeinde Büren eine Überprüfung der Baugenehmigung. Anfänglich erhielt er eine Ablehnung durch die Gemeinde und die kantonale Bau- und Verkehrsdirektion (BVD). Letztlich gab das Verwaltungsgericht Laubscher teilweise Recht, wie das «BielerTagblatt» berichtet.
Unklarheiten um Mobilfunkantennen
Nachdem das BVD im Dezember 2023 seine Beschwerde gutgeheissen hatte, könnte diese Entscheidung noch angefochten werden. Sollte dies nicht geschehen, müsste Sunrise möglicherweise ein nachträgliches Baugesuch bei der Gemeinde Büren einreichen.
Laubscher sieht in der Entscheidung des BVD jedoch einen Erfolg und einen Beweis für seinen Verdacht eines «systematischen Betrugs». Er kritisiert im «BielerTagblatt», dass die Behörden die Mobilfunkbranche bevorzugen würden.
Die Suche nach weiteren illegalen Antennen
Laubscher plant nun herauszufinden, welche anderen Handyantennen im Kanton ohne Baugesuch aufgerüstet wurden. Laut einem Bericht des Nachrichtenportals «Infosperber» könnten fast 400 Anlagen im Kanton betroffen sein.
Sobald er diese Liste erhält, will Laubscher die jeweiligen Gemeinden informieren. Ob er weitere Anzeigen einreichen wird, weiss Laubscher noch nicht: «Ich kann mich nicht immer nur den Antennen widmen, ich muss zwischendurch auch noch arbeiten», sagt er laut «Bieler Tagblatt».