Kanton Bern soll Zweisprachigkeit optimieren
Das Wichtigste in Kürze
- Laut Experten soll der Kanton Bern zum nationalen Vorbild für Zweisprachigkeit werden.
- Nach dem Jurakonflikt setzt sich eine Expertenkommission dafür ein.
Der Kanton Bern soll seine Zweisprachigkeit besser nutzen. Das fordert eine von der Berner Kantonsregierung eingesetzte Expertenkommission. Für sie sollte der Umgang des Kantons Bern mit der Zweisprachigkeit künftig national als vorbildlich gelten.
Die Kommission schreibt in einem am Montag veröffentlichten Bericht, Berns Zweisprachigkeit dürfe nicht weiter als Bürde wahrgenommen werden. Sie müsse vielmehr als Bereicherung und einmalige Chance gelten, sich gegenüber anderen Kantonen zu profilieren.
Für Berns Bevölkerung sei die Zweisprachigkeit die Chance, eine zweite Amtssprache zu lernen und zu sprechen.
46 Empfehlungen hat die Expertenkommission mit dem Ziel formuliert, dass sich der Kanton Bern in Sachen Zweisprachigkeit profiliert und sich Deutsch- und Französischsprachige in diesem Kanton wohl fühlen. Diese Empfehlungen gehen an die Berner Kantonsregierung.
Direkte Folge des Jurakonflikts
Die Einsetzung der Expertenkommission ist eine direkte Folge des Jurakonflikts. Als die Interjurassische Versammlung zur Lösung der Jurafrage 2009 ihre Vorstellungen zur Zukunft der Region vorstellte, sprach sie sich ausser für Volksabstimmungen auch für die Weiterentwicklung des Sonderstatus für den Berner Jura aus. Von diesem Sonderstatut profitiert diese Region seit 2004.
Die Berner Regierung versprach in der Folge noch vor den zwei Abstimmungen von Juni 2013 über die Bildung eines neuen, grösseren Kantons Jura, dieses Sonderstatut weiterzuentwickeln. Im Rahmen dieser Arbeiten sollte auch der Stellenwert der Zweisprachigkeit unter die Lupe genommen werden.
Bekanntlich sprach sich der Berner Jura mit Ausnahme Moutiers 2013 für den Verbleib dieser Region beim Kanton Bern aus.
Die Expertenkommission hatte den Auftrag, den Stand der Zweisprachigkeit im Kanton Bern darzustellen und konkrete Vorschläge für deren Entwicklung auszuarbeiten.