Kanton Bern: Stiftung verliert Steuerprivileg – wegen Präsi-Lohn!

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Biel/Bienne,

Die Hans-Gutjahr-Stiftung in Biel BE muss künftig Steuern zahlen. Der Grund: Zweifel an ihrer Gemeinnützigkeit.

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Die Hans-Gutjahr-Stiftung in Biel BE muss künftig Steuern zahlen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hans-Gutjahr-Stiftung in Biel BE verliert ihre Steuerprivilegien.
  • Grund: Der Präsident und Geschäftsführer bezog einen zu hohen Lohn.

Die Hans-Gutjahr-Stiftung in Biel BE steht in der Kritik. Ihr Präsident und Geschäftsführer bezog in den vergangenen Jahren hohe Honorare.

Diese überstiegen oft die Ausgaben für wohltätige Zwecke. Die Stiftung sollte laut Statuten «humanitäre Not» lindern.

2018 spendete die Stiftung 101'000 Franken, berichtet «Der Bund». Der Präsident und Geschäftsführer erhielt im selben Jahr 159'000 Franken.

2019 sah es ähnlich aus. Die Stiftung spendete 115'000 Franken. Der Präsident und Geschäftsführer kassierte rund 109'000 Franken. Diese Zahlen stammen aus einem Entscheid der kantonalen Steuerrekurskommission.

Stundensatz sei unangemessen

Der Stundensatz des Präsidenten und Geschäftsführers betrug 410 Franken. Die Behörde hält dies für unangemessen. Sie schätzt, dass 140 bis 200 Franken angebracht wären.

Zudem sieht die Steuerrekurskommission einen Interessenskonflikt, weil der Mann gleichzeitig Präsident und Geschäftsführer der Stiftung ist.

Der betroffene Anwalt will sich nur unter bestimmten Bedingungen äussern, welchen «Der Bund» nicht nachkommen kann.

Findest du es gut, dass die Stiftung nun Steuern zahlen muss?

Die hohen Vergütungen haben für die Hans-Gutjahr-Stiftung Folgen. Sie verlor ihre Steuerbefreiung. Ab 2019 musste sie Kantons- und Bundessteuern zahlen.

Eine Einsprache dagegen wurde abgewiesen. Die Stiftung erfülle «die Voraussetzungen der Steuerbefreiung wegen Gemeinnützigkeit nicht», heisst es im Entscheid.

Die Hans-Gutjahr-Stiftung vermietet eine Liegenschaft in Orpund BE. So generiert sie Einnahmen. Es gäbe keine Hinweise auf soziale Mietpreise. Somit stehe die Stiftung in Konkurrenz zu privaten Unternehmen.

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