Kanton Luzern: Wirbel um Flüchtlingsunterkunft in leerem Hotel
Im Kanton Luzern soll ein leeres Hotel zu einer Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert werden. Doch etwa 1000 Menschen haben eine Gegen-Petition unterschrieben.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Hotel Postillon zwischen Buochs und Beckenried sollen temporär Flüchtlinge unterkommen.
- Doch viele Anwohner sprechen sich gegen die vorübergehende Nutzung aus.
Das seit geraumer Zeit ungenutzte Hotel-Restaurant Postillon zwischen Buochs und Beckenried soll eine neue Bestimmung erhalten: Der Kanton plant, das Gebäude als temporäre Unterkunft für Geflüchtete einzusetzen.
Doch diese Pläne stossen auf Widerstand. Eine Online-Petition gegen das Vorhaben wurde bereits von etwa 1000 Personen unterzeichnet.
«Luxuslösung» am falschen Ort
Kritiker argumentieren, dass der Standort des Hotels – nahe einem beliebten Erholungsgebiet – nicht ideal sei. Zudem wird die Anzahl der vorgesehenen Bewohner im Verhältnis zur lokalen Bevölkerung als problematisch angesehen.
Auch die SVP hat Bedenken geäussert und spricht in einer Pressemitteilung von einer «Luxuslösung am grundsätzlich falschen Ort». Sie fordern vom Land- und Regierungsrat von Nidwalden Massnahmen zum Schutz des Kantons und seiner Bürger.
Regierungsrat Peter Truttmann, Gesundheits- und Sozialdirektor, sieht die Kritik gelassen.
Truttmann weist in der «Luzerner Zeitung» darauf hin, dass der Kanton vorbereitet sein muss: Prognosen des Bundes zufolge werden dieses Jahr etwa 150 Flüchtlinge sowie 100 Schutzsuchende aus der Ukraine erwartet.
Der Kanton hat den gesetzlichen Auftrag, für diese Menschen Unterkunft und Betreuung sicherzustellen. Das Postillon ausserhalb des Dorfzentrums sei als temporäre Unterkunft geeignet und nehme den Druck von den Dörfern. Es handle sich um keine Luxuslösung, ausserdem stehe die Sicherheit im Fokus.