Kanton will die reine Kindergärtner-Ausbildung abschaffen
Künftig sollen im Kanton Zürich alle Lehrpersonen so ausgebildet werden, dass sie auf der Kindergartenstufe und in der Unterstufe unterrichten können.

Das Wichtigste in Kürze
- Künftig soll es keine reine Kindergarten-Ausbildung mehr geben.
- Es soll nur noch die Kombi-Ausbildung mit der Unterstufe angeboten werden.
Der Kanton will die Ausbildung, die ausschliesslich zum Unterricht auf der Kindergartenstufe ermächtigt, abschaffen. Stattdessen sollen künftig alle Lehrpersonen so ausgebildet werden, dass sie auf der Kindergartenstufe und in der Unterstufe unterrichten können.
Seit zehn Jahren bietet die Pädagogische Hochschule Zürich neben der reinen Kindergartenausbildung auch einen kombinierten Studiengang an. Mit diesem kann gleichzeitig ein Lehrdiplom für die Unterstufe erworben werden. Dieser Lehrgang sei erfolgreich und bei Studierenden beliebt. Er verzeichne Jahr für Jahr mehr Anmeldungen, schreibt der Kanton in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Flexibler einsetzbar
Auch die Gemeinden würden von der kombinierten Ausbildung profitieren, weil diese Lehrkräfte flexibler eingesetzt werden könnten. Die Schülerinnen und Schüler wiederum würden beim Übertritt vom Kindergarten in die Primarstufe bestmöglich unterstützt, weil die Lehrpersonen ein Verständnis für beide Stufen mitbringen würden.
In Zukunft soll es deshalb nur noch diese kombinierte Ausbildung geben. Den reinen Kindergartenlehrgang will die Bildungsdirektion abschaffen, wie sie am Donnerstag mitteilte. Der Lohn der Kindergärtnerinnen - schon lange ein Politikum - würde an den Lohn der Primarlehrkräfte angepasst.
Nachqualifikation möglich
Den gleichen Lohn wie auf Primarstufe sollen auch Heilpädagoginnen und Heilpädagogen erhalten, die auf Kindergartenstufe arbeiten. Kindergärtnerinnen und Kindergärtner, die heute ausschliesslich einen Kindergarten- oder Seminarabschluss haben, sollen sich für die Unterstufe nachqualifizieren können.
Der Kanton schätzt die Mehrkosten wegen der höheren Löhne für die Kindergärtnerinnen auf ungefähr 3 Millionen Franken pro Jahr. Davon zahlen 20 Prozent der Kanton und 80 Prozent die Gemeinden. Heute Donnerstag startet der Kanton zu diesen Plänen eine Vernehmlassung. Sie dauert bis Mitte Januar 2020.