Kantone beschleunigen Kampagnen nach rascher Impfstoff-Zulassung
Nach der raschen Impfstoffzulassung wappnen sich die Kantone für eine nie dagewesene Impfkampagne. Allerdings will sich nur jeder Dritte rasch impfen lassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Corona-Impfstoff von Pfizer/Biontech wurde gestern von Swissmedic zugelassen.
- Die ersten Kantone wollen bereits ab 23. Dezember mit Impfungen beginnen.
- Michael Jordi. Generalsekretär der GDK, spricht von einer «steilen Herausforderung».
Die Freude über die überraschend schnelle Zulassung des Impfstoffes von Pfizer/Biontech am Samstag durch das Heilmittelinstitut Swissmedic wich rasch einer gewissen Sorge.
Die für die Impfkampagnen zuständigen Kantone wurden durch die frohe Botschaft nämlich ziemlich überrumpelt. Dies räumte Michael Jordi, Generalsekretär der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK), am Samstag vor den Bundeshausmedien ein. Die Kantone stünden vor einer «steilen Herausforderung». Die Beteiligten würden bereits jetzt «im roten Bereich» arbeiten – die Logistik sei nicht einfach.
Trotzdem will der Kanton Luzern bereits am 23. Dezember mit dem Impfen beginnen. Ebenfalls noch vor Ende des Jahres loslegen wollen die Kantone Freiburg, Wallis und Basel-Stadt. In vielen anderen Kantonen dürfte es in der Woche ab dem 4. Januar so weit sein. Der Kanton Bern hält trotz rascher Zulassung des Impfstoffes am Starttermin vom 11. Januar fest.
Derzeit stehen 107'000 Dosen zur Verfügung
Zuerst sollen die rund zwei Millionen vulnerablen Personen geimpft werden. Davon sind rund 1,6 Millionen Betagte. Dies führte Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle und Impfprogramm beim BAG, am Samstag vor den Medien aus. Allerdings stehen für den Anfang nur 107'000 Dosen des zugelassenen Impfstoffes zur Verfügung. Pro Monat erwartet die Schweiz dann weitere Lieferungen von jeweils 250'000 Dosen.
Mit knapp 95 Prozent gilt der Impfstoff von Pfizer/Biontech als hochwirksam. Laut Swissmedic überwiegt nach eingehender Prüfung der Unterlagen der Nutzen die Risiken. Der Impfstoff sei sicher. Gegen die Krankheit geschützt sei man erst nach vier Wochen, sieben Tage nach der zweiten Impfung.
In einer am Sonntag veröffentlichten repräsentativen Umfrage haben allerdings nur 35 Prozent der 1000 Befragten angegeben, sie wollten sich so schnell wie möglich gegen das Coronavirus impfen lassen. 57 Prozent sagten dagegen, sie würden sich nicht oder eher nicht impfen lassen.