Kantone fordern weitere nationale Massnahmen gegen Pandemie
Die Gesundheitsdirektoren der Kantone fordern mehr nationale Massnahmen. Einen Flickenteppich an kantonalen Massnahmen wie 2020 sei zu verhindern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die GDK hat sich für mehr nationale Corona-Massnahmen ausgesprochen.
- Die Intensivbetten können nicht mehr so fest aufgestockt werden wie zu Pandemie-Beginn.
Die Plenarversammlung der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) plädiert für weitere Massnahmen gegen die Corona-Pandemie auf nationaler Ebene. Nur so könne eine Überlastung des Gesundheitswesens verhindert werden.
Aufgrund der gegenwärtigen Dynamik der epidemiologischen Lage sei mit einer weiteren Zunahme der Hospitalisationen und einer steigenden Belastung der Intensivstationen zu rechnen, schreibt die GDK in einer Mitteilung vom Donnerstagabend.
Viele Kantone hätten in diesen Tagen Regelungen zur Verstärkung des Infektionsschutzes beschlossen, weitere Beschlüsse würden folgen. Die Kantone seien entschlossen, ihre Verantwortung wahrzunehmen: Sie riefen den Bundesrat aber auf, seinerseits ebenfalls diejenigen Massnahmen zu ergreifen, die zur Bewältigung der schweizweit problematischen Lage auf Bundesebene notwendig seien.
Kein Flickenteppich
Infrage kämen etwa eine nationale Ausweitung der Maskenpflicht primär in Innenräumen, vermehrtes Homeoffice, Kapazitätsbeschränkungen oder strengere Anforderungen an Schutzkonzepte. Die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr zeige, dass kantonal unterschiedliche Massnahmen bei einer schweizweit ungünstigen Entwicklung in der Bevölkerung auf wenig Verständnis stiessen.
Die Kantone würden die Intensivkapazitäten für die Behandlung von Covid-19-Patienten nach Möglichkeit erhöhen. Allerdings seien diesem Ausbau Grenzen gesetzt. Die Zahl der betrieblichen Betten sei in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich erhöht worden.
Ein starker kurzfristiger Ausbau wie im Frühling 2020 sei aber nicht mehr möglich. Dies unter anderem, weil das Personal nun schon sehr lange stark beansprucht sei, was zu Abnützungserscheinungen und Absenzen führe.
Neben einer höheren Impfquote und den Schutzmassnahmen seien die Auffrischimpfungen ein wichtiges Mittel, um die Funktionsfähigkeit des Gesundheitswesens zu gewährleisten. Viele Kantone würden noch im laufenden Jahr mit der Auffrischimpfung auch für alle Personen unter 65 Jahren starten können. Sie seien dafür auf eine zeitnahe und klare Empfehlung der Eidgenössischen Impfkommission (Ekif) sowie auf eine ausreichende Anzahl Impfdosen angewiesen