Kantonspolizei: Keiner will Berner Wasserwerfer sanieren!
Die Kantonspolizei Bern im Wasserwerfer-Dilemma: Das Modell Wawe 810 aus dem Jahr 2006 benötigt eine Generalüberholung. Aber niemand will diese durchführen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kantonspolizei Bern steht vor Problemen wegen eines ihrer Wasserwerfer.
- Der Wawe 810 aus dem Jahr 2006 muss umfänglich saniert werden.
- Da die Angebote hierfür ausblieben, bleibt auch dessen Zukunft ungeklärt.
Der Wasserwerfer Wawe 810 der Kantonspolizei Bern muss generalüberholt werden. Doch bei der Ausschreibung für die nötigen Sanierungsarbeiten gingen keine Angebote ein, wie die «Berner Zeitung» berichtet.
Die Zeitung beruft sich dabei auf eine Simap-Meldung. Simap ist die offizielle Beschaffungsplattform für Bund, Kantone und Gemeinden.
Der Kanton besitzt aktuell zwei Wasserwerfer. Laut Angaben der Polizei kommen die beiden Fahrzeuge jährlich 20- bis 30-mal zum Einsatz.
Unsicherheiten bei der Einsatztauglichkeit
Mehrere veraltete oder nicht mehr verfügbare Bauteile stellten ein Risiko für die Einsatzfähigkeit dar, wie aus der Ausschreibung hervorgeht.
Obwohl keine Angebote eingingen, plant die Kantonspolizei, den alten Wasserwerfer weiterhin zu nutzen.
«Solange die Ersatzteile verfügbar sind, wird er laufend gewartet und wo nötig repariert», erklärt die Medienstelle gegenüber der «BZ». Die Polizei betont, dass die Sicherheit der Bürger gewährleistet sei.
Hersteller lässt Fragen offen
Eine Alternative wäre, einfach ein komplett neues Gefährt zu erwerben. Die Polizei prüfe «sämtliche Optionen», heisst es.
Der nun sanierungsbedürftige Wasserwerfer kostete einst 1 Million Franken. Der zweite, modernere Wasserwerfer aus dem Jahr 2017 war mit 1,9 Millionen Franken noch teurer.
Die Kantonspolizei hat die Wasserwerfer bei der Vogt AG in Oberdiessbach erworben. Diese ist die Generalvertretung der Albert Ziegler GmbH aus Deutschland.
Auf die Frage, warum sie keine Offerte zur Sanierung einreichte, wollte die Vogt AG der «Berner Zeitung» keine Auskunft geben.