Kantonsspital Luzern erklärt die Hasenpest

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Luzern,

Ihr Name klingt zwar etwas belustigend. Doch die Auswirkungen der Hasenpest können dramatisch sein. Die Fälle in der Schweiz nehmen laufend zu.

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Marco Rossi, Chefarzt Infektiologie am Luzerner Kantonsspital, erklärt die Hasenpest. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Infektionskrankheit Hasenpest taucht in der Schweiz immer häufiger auf.
  • Die Anzahl Fälle hat sich laut BAG in den letzten Jahren vervierfacht.
  • Ein Experte ordnet ein, wie schlimm die Verbreitung wirklich ist.

Schulreise, Ferienlager oder einfach Spaziergang im Wald. Auch diesen Sommer warnt das Bundesamt für Gesundheit BAG vor Zeckenstichen. Die Zecken waren in der Schweiz bisher aufgrund zweier Infektionen gefährlich: Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Doch nun kommt auch die Hasenpest dazu.

Hasenpest kommt nicht nur vom Hase

Die Hasenpest - im Fachjargon «Tularämie» - ist eine Infektionskrankheit. Sie wird häufig über Zecken übertragen, ferner über andere Blutsaugende-Insekten. Die Übertragung ist auch durch den Kontakt mit infiszierten Tieren möglich. Dies sind vorallem Hasen (daher der Name) oder Kaninchen, doch auch Schafe, Rinder, Katzen oder Hunde können an der Hasenpest erkranken. Somit wird die Krankheit vom Tier zum Menschen übertragen, über Blut, Urin und besonders Bisse.

Breitet sich die Hasenpest wirklich aus?

Die Anzahl Hasenpest-Fälle nimmt in der Schweiz stark zu. Laut Bundesamt für Gesundheit waren es von 2010 bis 2016 durchscnittlich «nur» 31 Fälle. Im letzten Jahr waren es plötzlich 129 gemeldete Fälle - also das Vierfache. Die Gründe dafür sind schwierig zu definieren, so Marco Rossi, Chefarzt Infektiologie am Luzerner Kantonsspital. Denn: «Einerseits kennen wir es besser und erstellen deshalb häufiger die Prognose.» Andererseits könne sich in der Tierwelt etwas verändert haben, beispielsweise dass Zecken häufiger die Bakterien in sich tragen.

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Marco Rossi, Chefarzt Infektiologie, im ganzen Interview. - Nau

In der Schweiz bisher kaum lebensgefährlich

Obwohl sich die Anzahl Fälle in der Schweiz vervierfacht hat, betont Rossi: «Es ist immer noch eine seltene Krankheit». Er selber habe im Kantonsspital noch nie eine lebensbedrohliche Infektion erlebt. Schützen könne man sich durch Zecken-Sprays oder geschlossene Kleidung in gefährdeten Regionen. Eine Impfung gegen Hasenpest gebe es nicht. Für Marco Rossi ist wichtig: «wegen der Hasenpest soll keiner sein Freizeitverhalten ändern.»

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