Kapo Bern will Spitzensportler mit Teilzeit-Ausbildung locken

Stephan Felder
Stephan Felder

Bern,

Die Kantonspolizei Bern kämpft mit akutem Personalmangel. Abhilfe schaffen sollen Anpassungen in der Ausbildung. Im Fokus: Eltern und Spitzensportler.

Zwei Polizisten in Bern
Dem Kanton Bern gehen die Polizisten aus. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Berner Kantonspolizei tut sich schwer damit, neues Personal zu finden.
  • Eine Teilzeitausbildung soll helfen, den Personalmangel zu beheben.
  • Im Fokus hat die Polizei auch Spitzensportler.

In der gesamten Schweiz kämpfen Polizeikorps mit akutem Personalmangel. Auch im Kanton Bern: Bei insgesamt 2700 Vollzeitstellen fehlen der Berner Kantonspolizei derzeit 85 Personen. Zwar schliessen einige Aspiranten bald ihre Ausbildung ab, den Unterbestand auffangen können die rund 30 frischgebackenen Polizisten aber nicht.

Gemäss der «Berner Zeitung» setzt der Kanton Bern den Hebel bei der Ausbildung an. Neu wird ab Herbst 2025 die Möglichkeit angeboten, die Polizeiausbildung in einem Teilzeitpensum zu absolvieren. Die Aspiranten werden so in drei statt wie in Vollzeit üblich zwei Jahren ausgebildet.

Zielgruppe Eltern und Sportler

Damit möchte die Polizei konkret zwei Personengruppen ansprechen: Eltern, für die eine gute Vereinbarkeit mit der Kinderbetreuung zentral ist. Und Spitzensportlerinnen und Spitzensportler, die für Training, Spiele oder Wettkämpfe viel Zeit benötigen.

Kannst du dir vorstellen, bei der Polizei zu arbeiten?

Gerade Spitzenathleten bringen gute Voraussetzungen für den Polizeiberuf mit. Sie verfügen über eine hervorragende Konstitution und sind meist teamfähig.

Zudem müssen sich viele Sportlerinnen und Sportler nach ihrer aktiven Karriere beruflich neu orientieren. Für sie will die Polizei attraktiver werden.

Viele Überstunden, hohe Fluktuation

Die Aufstockung des Personals scheint dringend nötig. Bei der Kapo Bern haben sich 90'000 Überstunden angesammelt, 35 Stunden pro Kopf. Der Grund: Der Personalmangel und die vielen offenen Stellen. Aufgrund der hohen Belastung hat sich zudem die Fluktuation massiv erhöht.

Nur mit Anpassungen in der Ausbildung wird sich der Personalmangel aber nicht beheben lassen. Schweizweit kämpfen die Polizeikorps seit Jahren für höhere Löhne für Polizisten. Polizeiverbände schlagen überdies vor, mehr Frauen oder Personen mit Migrationshintergrund an Bord zu holen.

Im Kanton Bern starten im Oktober 29 Frauen und 28 Männer ihre Polizeiausbildung. Zum ersten Mal in der Geschichte wollen damit mehr Frauen als Männer Polizisten werden. Und bald vielleicht auch viele Eltern und Spitzensportler?

Kommentare

User #2319 (nicht angemeldet)

Ich hatte vor ein paar Jahren eine Arbeitskollegin, sie hat den Beruf aufgegeben, um sich dem Spitzensport Snowboarden zu widmen. Sie hat gesagt, dass sie nach ihrer Karriere eine Ausbildung bei der Polizei machen möchte. Ob sie jetzt Polizistin ist oder nicht, weiss ich nicht.

Nicole

Es ist so einfach über die Polizei zu Motzen, aber wenn man sie braucht sollten sie sofort da sein.

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