Kein Einkaufstourismus mehr für Schweizer in Süddeutschland
Die Sonderregelung für die Schweizer Einkaufstouristen in Deutschland ist aufgehoben. Grund dafür ist die verschärfte Corona-Lage. Viele loben den Entscheid.
Das Wichtigste in Kürze
- Mitte Oktober wurde eine Sonderregelung für Schweizer Einkaufstouristen erstellt.
- Demnach konnten Schweizer quarantänefrei nach Deutschland, um einzukaufen.
- Doch nun ist Schluss mit dieser 24-Stunden-Regelung.
Ab diesem Mittwoch ist Schluss mit Einkaufstourismus für Schweizer in Süddeutschland. Baden-Württemberg schränkt die sogenannte 24-Stunden-Regel für quarantänefreies Einreisen ein.
Die entsprechende Pressemitteilung der Landesregierung in Stuttgart veröffentlichte der Schweizer Botschafter in Berlin, Paul Seger, am Dienstagabend auf Twitter.
Die Regelung ermöglicht weiterhin quarantänefreie Einreisen aus beruflichen, dienstlichen, geschäftlichen, schulischen, medizinischen oder familiär bedingten Gründen.
Ein Aufenthalt «zu Zwecken des Einkaufs» ist explizit untersagt.
So ärgerlich das für manchen Shoppingwütigen an der Grenze sein mag, die Nachricht des Botschafters erhält viel Zuspruch. So kommentieren Schweizer Twitter-User «Gut so», «absolut richtige Entscheidung» oder finden, die 24h-Regel sei sowieso «ein geldgieriger Witz».
Sogar ein in Basel-Land wohnhafter User findet den Entscheid «absolut verständlich und überfällig». Trotzdem sei er schmerzlich. Denn der Betroffene empfand den Einkauf in Deutschland als entspannter, «weil die das mit dem Abstand einfach besser im Griff haben».
Auch unter den Nau.ch-Lesern ist eine grosse Diskussion darüber entfacht. Viele loben den Entscheid, andere wiederum bedauern die wegfallenden Einkaufsmöglichkeiten.
So schreibt eine Leserin: «Deutschland ist grösser und die Produktevielfalt ist dementsprechend grösser.» Sie probiere gerne etwas Neues aus.
So oder so befindet sich Deutschland bis vorerst 10. Januar im Lockdown. Damit sind alle Einkaufsläden mit nicht lebensnotwendigen Gütern geschlossen.
Infektionsherde vermeiden
Allerdings beschränkt Baden-Württemberg mit einer Quarantänepflicht den kleinen Grenzverkehr. Die Verschärfung der Einreise-Quarantäne-Verordnung führt auch dazu, dass Baden-Württemberger in der Schweiz nicht Ski fahren können.
Die Gefahr, dass durch Ein- und Rückreisen nach Baden-Württemberg zusätzliche Infektionsherde im Inland entstehen, soll eingeschränkt werden. Das war am Dienstag in Stuttgart zu hören.
Baden-Württemberg vollzieht mit der Verschärfung der Einreise-Verordnung einen Schritt, den Bayern schon Ende November gegangen war.
