Kein Negativzins bei der Raiffeisen-Gruppe
Kunden der Raiffeisen-Gruppe können aufatmen. Es wird keinen Negativzins geben. Dies teilte Guy Lachappelle heute Montag mit.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Raiffeisen-Gruppe wird es weiterhin keine Negativzinsen für die Kunden geben.
- Die Gefahr eines «Bank Run» würde sonst nur erhöht werden.
Die Raiffeisen-Banken werden ihre Kunden auch künftig von Negativzinsen verschonen. Dies sagte der Verwaltungsratspräsident der drittgrösste Bankengruppe der Schweiz, Guy Lachappelle, in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen heute Montag.
Auf die Frage, ob auch die Raiffeisen künftig Strafzinsen verrechnen will, erklärte der 58-jährige Lachappelle: «Ich kann mir das nicht vorstellen.» Wenn bei Sparkonti Negativzinsen eingeführt würden, sei die Gefahr gross, dass es zu einem «Bank Run» komme. Ein «Bank Run» ist, wenn die Sparer sturmartig ihr Geld von den Banken abziehen.
Im Privatkundengeschäft erhebt unter anderem die UBS einen Negativzins für Sparer ab zwei Millionen Franken. Die Credit Suisse will per Anfang 2020 nachziehen.
Es wird keinen Raiffeisen Negativzins geben
Bei der Raiffeisen hingegen gibt es keine solche Schwelle für Privatkunden. «Aber wir achten darauf, dass Kunden nicht einfach ihr Geld von anderen Banken mit Negativzinsen zu uns bringen». Dies sagte Raiffeisen-Präsident Lachappelle weiter.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte im September den Leitzins unverändert bei -0.75 Prozent belassen. Allerdings erhöhte sie per Anfang November die Freibeträge. Diese Beträge definieren, ab welchen Beträgen Banken für ihr bei der SNB geparktes Geld Negativzinsen bezahlen müssen.
Bei der Raiffeisen-Gruppe hiess es im September die Negativzinsen an Kleinsparer weiterzugeben, sei momentan keine Option. Eine generelle Entwarnung wollte die Bank damals nicht geben. Sollten die Zinsen weltweit weiter fallen, so sei eine Zinssenkung auch in der Schweiz nicht ausgeschlossen.
