Kinder spielen lassen? Experten fordern weniger Förderkurse

Florian Stuber
Florian Stuber

Stadt St. Gallen,

Mehr Fangis oder Versteckis, draussen spielen und die Natur entdecken: Eltern sollen Kinder mehr spielen lassen, fordern Experten.

kinder spielen natur draussen
Kinder sollen vermehrt frei in der Natur spielen, fordern Experten. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Experten fordern, dass Eltern ihre Kinder mehr frei spielen lassen sollen.
  • So sollen die Kinder unter anderem grundlegende Kompetenzen erlernen.
  • Auch ihre psychische und körperliche Gesundheit würde damit gestärkt.

Fussballtraining, Schwimmkurs und dann auch noch Klavierunterricht – der Kalender von Kindergärtlern oder Primarschülern ist oft sehr vollgepackt. Häufig bleibt ihnen keine Zeit für «richtige Freizeit».

Das organisierte Spielen nimmt immer mehr Überhand. Das sorgt bei Experten für Kritik. Man solle Kinder spielen lassen statt sie zum Spielen zu «zwingen», fordern sie.

Die Spielpädagogin Susanne Stöcklin-Meier teilt diese Meinung. Für sie ist vor allem problematisch, dass immer etwas Neues komme, wie sie dem «Badener Tagblatt» sagt.

«Das gibt dem Gehirn keine Zeit, um starke Verknüpfungen zu machen. Kinder lernen erst nach der x-fachen Wiederholung», erklärt sie.

Kinder spielen lassen hat positive Effekte

Auch Kinderneurologe Markus Weissert würde mehr freies Spielen begrüssen. Damit würden grundlegende Kompetenzen wie Flexibilität, Kreativität oder Empathie erlernt.

«Die Eltern organisieren so viel – warum nicht auch das Rausgehen ohne Ziel? Die Kinder lernen selber, aber nur, wenn wir ihnen die Gelegenheit dazu geben», meint Weissert.

Einerseits würde sich das auch auf die Psyche der Kinder positiv auswirken, andererseits auch auf ihre körperliche Gesundheit. «Unaufgeräumte Orte mit einer hohen Biodiversität» würden das Immunsystem stärken. Und so «vor späteren Krankheiten wie Allergien und entzündlichen Darmerkrankungen» schützen.

Zudem wird so die Bewegung der Kinder gefördert. Und das Tageslicht vermindert das Risiko von Kurzsichtigkeit, wie das «Badener Tagblatt» weiter schreibt.

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