Kinderrechtskonvention: Auch nach 30 Jahren gibt es Handlungsbedarf
Zum 30. Jubiläum der Verabschiedung der Kinderrechtskonvention wird auf dem Bundesplatz in Bern gefeiert. Die Arbeit ist aber noch längst nicht abgeschlossen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor 30 Jahren wurde die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet.
- Trotz vieler Fortschritte sieht Unicef Schweiz noch immer Handlungsbedarf.
Der 20. November 1989 ist ein historisches Datum: Die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet die UN-Kinderrechtskonvention. Sie garantiert jedem Kind den Anspruch auf Gleichbehandlung, Förderung und Beteiligung, sowie das Recht auf Bildung und Gesundheit. Ziel ist es, die Lage der Kinder weltweit zu verbessern.
Noch nicht am Ziel angelangt
30 Jahre später hat sich bezüglich den Rechten von Kindern viel getan. In der Schweiz wurde die Kinderrechtskonvention 1997 ratifiziert. Nun feiern Hilfsorganisationen und Stiftungen das Jubiläum zusammen mit hunderten Schülern auf dem Bundesplatz in Bern. «Die Fortschritte sind dank der Kinderrechtskonvention enorm», sagt Geschäftsführerin von Unicef Schweiz, Bettina Junker.
Schweizweit ginge es vielen Kindern sehr gut und die meisten Rechte seien für sie selbstverständlich. Trotzdem gebe es auch hierzulande noch Baustellen: «Es gibt immer noch viel zu viel Kinder, die in Armut aufwachsen.» Insbesondere die Politik sei in diesem Belangen gefordert.
Weiter im Parlament behandeln
Aus diesem Grund beschloss der Bundesrat letztes Jahr ein Massnahmenpaket, welches sich gemäss Innenminister Alain Berset positiv entwickle. «Wir müssen ständig dranbleiben», sagt er.
Das wird von den hunderten Kindern auf dem Bundesplatz Bern auch gefordert. Eine Klasse übergab Berset ein Buch mit verschiedenen Forderungen zum Thema. «Das werde ich so dem Parlament weitergeben», schmunzelt der Innenminister.
Das Signal sei aber wirklich ernst, betont Berset. «Kinderrechte müssen in der Schweizer Politik immer wieder thematisiert werden».
Kinderarbeit und Frühehen
Ausser den USA haben die Kinderrechtskonvention inzwischen alle Staaten ratifiziert. Bis heute werden die Grundprinzipien jedoch nicht immer überall eingehalten. «Das liegt grösstenteils an den weltweiten Konflikten», meint Junker. Die Kinder würden am meisten an den Krisenzeiten leiden.
Besonders schleppend verlaufe deshalb auch der Fortschritt bei Kindern auf der Flucht. «Die Meisten haben keinen Zugang zur Bildung, erhalten nicht die nötige medizinische Versorgung und sind nicht vor Verschleppungen geschützt.»