Kirschessigfliege befällt in der Schweiz auch Waldfrüchte

Keystone-SDA
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Schlieren,

Die aus Asien stammende Kirschessigfliege schadet der Schweizer Landwirtschaft. Zwei Kantone untersuchten ihren Einfluss auf das Ökosystem Wald.

Kirschessigfliege
Die Kirschessigfliege legt ihre Eier auch in Waldfrüchten ab, von denen sich die Larven ernähren. Das verursacht Experten zufolge ökologische Schäden im Wald. (Pressebild) - sda - Beat Wermelinger/WSL

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kantone Zug und Zürich untersuchten den Einfluss die Kirschessigfliege auf den Wald.
  • Die Fliegenart wird auch für Früchte verschiedener Waldpflanzen zum Problem.
  • Das gebietsfremde Insekt ist demnach bereits häufig und sehr dominant.

Die invasive Kirschessigfliege richtet in der Schweiz grosse Schäden in der Landwirtschaft an. Die aus Asien stammende Essigfliegenart befällt auch Früchte verschiedener Waldpflanzen, was ökologische Schäden im Wald verursachen könnte. Bisher lag der Fokus auf den landwirtschaftlichen Schäden im Obst- und Weinbaum, die die gebietsfremde Fliege verursacht.

Die Kantone Zug und Zürich untersuchten nun, welchen Einfluss die Kirschessigfliege auf das Ökosystem Wald nimmt. Wissenschaftlich beraten wurden sie von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL).

Befall teilweise sehr stark

Das in Zug ansässige Ökobüro Biotopia prüfte, in welche Früchte die Kirschessigfliege ihre Eier abgelegt hatte. Die Prüfung erfolgte von Mitte Juni bis Mitte Oktober 2020 an 64 Stellen. Demnach waren von 39 potentiellen Wirtspflanzen 31 befallen, wie die WSL am Mittwoch mitteilte. Insgesamt wurden 12'000 Früchte untersucht.

Der Befall sei teilweise sehr stark gewesen. Bei 19 Pflanzenarten hatten die Fliegen in über der Hälfte aller Früchte Eier gelegt. Dazu gehörten auch die bei Beerensammlern beliebten Brombeeren, Heidelbeeren, Himbeeren und Holunderfrüchte.

kirschessigfliege
Die Kirschessigfliege richtet grosse Schäden in der Schweizer Landwirtschaft an. - Keystone

Kirschessigfliege häufig und extrem dominant

In Insektenfallen in den Untersuchungsgebieten waren bis zu 95 Prozent aller gefangenen Essigfliegen Kirschessigfliegen. Dies zeige, wie häufig und extrem dominant die gebietsfremde Kirschessigfliege gegenüber einheimischen Fliegen sei, hiess es in der Mitteilung weiter.

WSL-Forscher Martin Gossner sagte: «Nebst den bekannten wirtschaftlichen Schäden in der Landwirtschaft verursacht die Kirschessigfliege ebenso ökologische Schäden im Wald. Sie reduziert die Nahrungsquellen fruchtfressender Tiere, die Samenausbreitung stark befallener Pflanzen und sie verdrängt einheimische Fliegenarten. Darüber hinaus macht uns die Kirschessigfliege das Sammeln schmackhafter Waldfrüchte madig.»

Genau Folgen noch nicht klar

Die genauen ökologischen Auswirkungen seien indes noch nicht abschliessend erklärt. Auch nicht, wie sich die Fliege wirkungsvoll bekämpfen lasse.

Denkbar wäre gemäss der WSL, im Waldbau Gehölze mit Früchten zu fördern, die wenig attraktiv für die Kirschessigfliege sind. Aber: «Wir müssen besser verstehen, welche Faktoren die Kirschessigfliege begünstigen, um eingreifen zu können», so Gossner.

Kommentare

User #4161 (nicht angemeldet)

Hat diese Fliege keine natürlichen Feinde?

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