Eingeschleppte Essigfliegenart richtet grosse Schäden an
Die exotische Kirschessigfliege befällt die Früchte im Beeren-, Obst- und Weinbau. Es wird bereits nach einem einheimischen Gegenspieler geforscht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die exotische Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) ist eine eingeschleppte Essigfliegenart.
- Die Bekämpfung des Schädlings gestaltet sich schwierig.
Allerdings gestaltet sich die Bekämpfung des Schädlings schwierig. Er vermehrt sich schnell, und seine Larven sind in den Früchten gut geschützt. Heute bleibt Landwirten oft nicht viel anderes übrig, als ihre Obstanlagen mit Netzen zu überdecken. In Zukunft könnten aber natürliche Gegenspieler der Kirschessigfliege den Kampf vereinfachen.
Ohrwürmer, Spinnen und Raubwanzen könnten künftig zum Kampf gegen die Kirschessigfliege aufgeboten werden. Denn sie sind natürliche Fressfeinde des Schädlings, wie Forschende von Agroscope mittels eines DNA-Tests herausgefunden haben.
Fachleute der Forschungsanstalt Agroscope haben unter der Leitung von Jana Collatz zusammen mit Kollegen der Universität Innsbruck eine molekulare Methode entwickelt, die sich die Erbsubstanz der Kirschessigfliege zu Nutze macht, um ihre Fressfeinde zu bestimmen.
Die exotische Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) ist eine eingeschleppte Essigfliegenart, die Früchte im Beeren-, Obst- und Weinbau befällt. Damit richtet sie grosse Schäden in der Schweizer Landwirtschaft an.
Die Forschenden entwickelten zwei kurze DNA-Stücke, sogenannte Primer, die spezifisch an die DNA der Kirschessigfliege binden. An die DNA anderer Essigfliegenarten binden die Primer hingegen nicht. Damit können potenzielle Fressfeinde untersucht werden.
Allerdings gestaltet sich die Bekämpfung des Schädlings schwierig. Er vermehrt sich schnell, und seine Larven sind in den Früchten gut geschützt. Heute bleibt Landwirten oft nicht viel anderes übrig, als ihre Obstanlagen mit Netzen zu überdecken.
Die Wissenschaftler sammelten räuberische Gliederfüsser wie Insekten und Spinnen im Feld ein und testeten diese mit der neuen Methode im Labor. Hat ein Fressfeind eine Kirschessigfliege, deren Ei oder Larve gefressen, ist in seinem Magen auch die DNA des Schädlings zu finden. Das spezifische Primer-Paar bindet sich in diesem Fall an die Kirschfliegen-DNA.
Dank der einfach anzuwendenden Methode sollen weitere natürliche Feinde der Kirschessigfliege identifiziert werden. Dies würde es erlauben, im Kampf gegen Drosophila suzukii die Fressfeinde besser zu schützen oder gezielt zu fördern.
In einem nächsten Schritt kann das gebundene Stück DNA vervielfältigt und sichtbar gemacht werden. Befindet sich hingegen keine DNA des exotischen Schädlings im Magen des Fressfeindes, kommt es zu keinem Signal.
Forschung zur Bekämpfung
Bereits wird etwa geforscht, ob einheimische Schlupfwespen als Gegenspieler in Frage kommen. Allerdings ist bisher kaum bekannt, welche Fressfeinde sich an Kirschessigfliegen gütlich tun.