Am Gymnasium Oberaargau wurden Kleiderregeln nur für Schülerinnen herausgegeben. Rektorin Barbara Kunz bezieht Stellung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Gymnasium Oberaargau hat an seine Schülerinnen Kleidervorschriften verschickt.
  • Rektorin Barbara Kunz erklärt, warum die Buben nicht angeschrieben wurden.
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Das Gymnasium in Langenthal BE hat Kleiderregeln herausgegeben. Dabei wurden ausschliesslich die Mädchen per E-Mail angeschrieben. Warum haben die Buben keine Zurechtweisungen erhalten?

Ist das nicht sexistisch?

Rektorin Barbara Kunz erklärt, dass es die Mädchen seien, die auffällig gekleidet sind. «Wir haben das Mail an diejenigen geschickt, die wir im Moment ansprechen möchten. Wir haben nur die Mädchen angeschrieben, weil wir sie zu einem Gedankengang bewegen wollen.»

Was sagt die Rektorin den Mädchen, die das Gefühl haben, als Objekt betrachtet zu werden? Kunz sagt, sie verstehe, dass die Mädchen Respekt verlangen, unabhängig davon, wie gross etwa ihr Ausschnitt sei. Sie fügt aber hinzu: «Ich kann nicht garantieren, dass das überall in der Gesellschaft so klappt.» Darüber sollten die Mädchen nachdenken.

«Die Mädchen sind auffälliger angezogen», sagt die Rektorin. - Nau

Zum Schutz von Lehrern und Schülern

Barbara Kunz erklärt die Beweggründe für das Versenden der Empfehlungen: «An einer Schule wäre es das Unangenehmste, wenn einem Lehrer vorgeworfen wird, dass er eine Schülerin sexuell belästigt habe. So weit wollen wir es nicht kommen lassen.» Es sei zum Schutz der Lehrer und der Schüler.

Die Reaktionen von Lehrpersonen seien sehr unterschiedlich ausgefallen: «Es gab solche, die sich bedankt haben, die jetzt etwas in der Hand haben, um im Unterricht reagieren zu können. Andere sagten mir, dass dies doch ein Witz sei.»

Interview mit Barbara Kunz, Rektorin des Gymnasiums Oberaargau

«Das ist doch ein Witz»

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