Klimaschützer besetzen Zürcher Gymnasium Enge

Rund 80 Klima-Aktivisten besetzen sechs Schulzimmer des Gymnasiums Enge in Zürich. Dort werden jetzt Diskussionsrunden geführt.

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Interview mit Klimaaktivistin in besetzter Kanti Enge. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Klimaschützer haben das Zürcher Gymnasium Enge besetzt.
  • In sechs besetzten Schulzimmern finden den ganzen Tag Diskussionsrunden statt.
  • Wenn Schüler daran teilnehmen, müssen sie mit einem Absenzeneintrag rechnen.

Rund 80 Klimaschützerinnen und Klimaschützer der Gruppierung «End Fossil: Occupy» haben am Dienstag sechs Schulzimmer der Zürcher Kantonsschule Enge besetzt. Der Unterricht findet trotzdem statt.

«Wir waren vorbereitet», sagt Moritz Spillmann, Rektor der Kanti Enge, gegenüber Nau.ch. Grundsätzlich werde von der Schüler- und Lehrerschaft die Haltung geteilt, dass es sinnvoll sei, einen gewissen Bereich von der Schule zur Verfügung zu stellen. Wichtig sei aber auch, das Recht auf Bildung sicherzustellen.

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Interview mit dem Rektor des besetzten Gymnasiums Enge. - Nau.ch

Aktivistin: «Haben genug vom Bildungssystem!»

Warum sie das Schulhaus besetzen, erklärt Klimaaktivistin Johanna gegenüber Nau.ch: «Wir sind hässige Schülerinnen und Schüler, Lernende und Studis. Und wir haben genug vom Bildungssystem, das unsere Sorgen und Ängste nicht ernst nimmt und Unterricht macht, der nicht mehr zeitgemäss ist.»

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Interview mit Studierenden der besetzen Kanti Enge. - Nau.ch

Für die Schülerschaft ist es ein etwas anderer Schultag als sonst. «Es ist komisch», sagt Emil. «Ein paar Stunden sind ausgefallen – von dem her habe ich es nicht so schlimm gefunden.» Es herrsche an der Schule ein ziemliches Durcheinander.

Jene Schülerinnen und Schüler, die an den Diskussionsrunden in den besetzten Schulzimmern teilnehmen, müssen mit einem Absenzeneintrag rechnen, wie der Rektor auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Das Ausmass der Schulbesetzung bezeichnete er am Vormittag als «überschaubar». Ein Augenschein vor Ort bestätigte diesen Eindruck. Die meisten Schulzimmer des Gymnasiums sind von der Klimaschützer-Aktion nicht betroffen, dort wird wie gewohnt unterrichtet. Die Stadtpolizei weiss von der Besetzung, liess die Klimaschützer bisher aber gewähren.

Diskussionsrunden in sechs Räumen

In den sechs Räumen finden den ganzen Tag Diskussionsrunden statt, wobei Klima nur noch eines von vielen Themen ist. Diskutiert wird auch über Themen wie Gender, das Bildungssystem und der Leistungsdruck. Um 22 Uhr steht sogar ein Strick- und Häkelworkshop auf dem Programm.

Ob die Besetzer über Nacht in der Schule bleiben, war zunächst offen. Auf Twitter gaben die Klimaschützer nun bekannt, dass die Besetzung ein «selbstbestimmtes Ende» genommen habe. Die Banner sind aus dem Schulhaus verschwunden.

Für Mittwoch um 10 Uhr laden die Klimaschützer die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner (Mitte) ein. Ob sie erscheinen wird, ist jedoch offen.

Was halten Sie von der Besetzung der Kantonsschule Enge?

Bereits vergangene Woche hatten Klimaschützer in Basel ein Gymnasium besetzt. Auch dort forderten die Klimaschützer ein «ökologisches und soziales Bildungssystem», bei dem «Klima» zum Schulfach werden soll.

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