Technik: KMU verlieren laut Studie bei Cybersicherheit den Anschluss

Keystone-SDA
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Bern,

Das Thema Cybersicherheit wird von vielen KMU laut einer Studie immer noch unterschätzt. Vor allem bei Massnahmen gegen Hackerangriffe herrscht Stagnation.

Internetkriminalität
Cyberangriffe auf Unternehmen in der Schweiz kommen immer häufiger vor. - Lino Mirgeler/dpa

Die Schweizer KMU räumen dem Thema Cybersicherheit immer noch eine geringe Priorität ein. Zu diesem Befund gelangt eine Befragung des Markt- und Sozialforschungsinstitut gfs. Und im Langzeitvergleich zeige sich, dass die Schutzmassnahmen nur zögerlich umgesetzt würden.

«Im Kampf gegen Cyberkriminalität gibt es daher kaum Fortschritte», sagte Simon Seebeck, Leiter des Kompetenzzentrums Cyber Risk bei der Mobiliar, an einer Medienkonferenz am Dienstag.

Befragt wurden insgesamt 502 Geschäftsführende von KMU zu den Auswirkungen der Digitalisierung und der Cybersicherheit. Dies im Auftrag von digitalswitzerland, der Versicherung Mobiliar, der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften SATW und der Allianz Digitale Sicherheit Schweiz.

Immer wenige «digitale Pioniere»

Zwar gebe es durchaus Unternehmen, die sich selbst als sogenannte «digitale Pioniere» bezeichneten und bei der technischen und organisatorischen Umsetzung von Sicherheitsmassnahmen im IT-Bereich weiter seien als der Durchschnitt. Solche Firmen gebe es aber immer seltener.

Konkret hätten sich in den vergangenen Jahren jeweils etwa ein Fünftel der befragten KMU als «Pioniere» gesehen. Bei der diesjährigen Befragung seien es nur noch rund ein Zehntel gewesen.

«Generell geht es zudem nicht nur um die technische Umsetzung von Sicherheitsmassnahmen», so Seebeck weiter. Zumal diese ja meist an externe IT-Dienstleister ausgelagert werde. Vor allem organisatorische Massnahmen – wie die Sensibilisierung von Mitarbeitenden oder die Datensicherung – seien ernst zu nehmen und müssten entsprechend adressiert werden.

KMU deutlich seltener Hack-Opfer als Grossunternehmen

Befragt nach tatsächlichen Vorfällen gaben indes nur rund 11 Prozent der KMU-Geschäftsführenden an, bereits Opfer von Cyberkriminellen geworden zu sein. Wiederum gut die Hälfte der Angegriffenen habe dabei finanzielle Schäden erlitten.

Insgesamt sind KMU wohl auch weniger oft von Cyberangriffen betroffen als Grossunternehmen. Laut einer vor rund zwei Wochen veröffentlichten Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte waren 45 Prozent der Firmen mit über 250 Mitarbeitenden mindestens bereits einmal Opfer einer Attacke. Bei den befragten KMU waren es mit 18 Prozent deutlich weniger Unternehmen, die einen «schwerwiegenden Angriff» erlebten.

Kommentare

User #1672 (nicht angemeldet)

Windows 11 ist punkto Fotobearbeitung ein totaler Rückschritt. Gibt nicht mal mehr eine rote Augen Korrektur. Gates ist wohl mehr auf Datensammeln aus.

User #3743 (nicht angemeldet)

Die meisten lernen es irgendwann schon. Dann ist der Schaden aber schon angericht. Manche werden sich nicht mehr davon erholen, andere kostet es nur viel. Aber sie lernen es irgendwann. Die Ausrede "wir sind nicht interessant für Hacker" bringt gar nichts, wenn die Daten erst mal verschlüsselt sind und die Backups nichts taugen oder der Produktionsausfall bis zum erfolgreichen Restore mehrere Tage dauert.

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