«Koalition» fordert griffige Massnahmen gegen Lohndiskriminierung
Fünf Jahre nach der GIG-Revision bleibt die Lohndiskriminierung akut und eine Koalition fordert vom Bundesrat griffige Massnahmen.
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Bald fünf Jahre nach der Revision des Gleichstellungsgesetzes (GIG) sei die Lohndiskriminierung nach wie vor akut. Eine «Koalition» verschiedenster Frauenorganisationen, Gewerkschaften und linksgrüner Parteien verlangt vom Bundesrat endlich griffige Massnahmen und Sanktionen.
Einer Frau entgingen in der Schweiz jährlich rund 8000 Franken Lohn, schreibt die Gewerkschaft Travailsuisse am Montag im Namen «einer breiten Allianz aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft» an den Bundesrat. Die Lohndiskriminierung sei nach wie vor ein ungelöstes Problem. Das revidierte GIG verfehle seine Wirkung offensichtlich. Es müsse deshalb zeitnah revidiert werden.
Offener Brief fordert Sanktionsmassnahmen
Der offene Brief an die Landesregierung listet acht Mängel auf, die dabei behoben werden müssten. Namentlich gefordert werden die Einführung von Sanktionsmassnahmen für Unternehmen, die die gesetzlichen Bestimmungen wiederholt nicht einhalten. Die Lohnanalysen müssten neu zudem bereits für Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden gelten und deren Überprüfung und Kontrolle verbessert werden.
Die Unterzeichnenden fordern schliesslich auch die unverzügliche Veröffentlichung des vom Bundesrat in Auftrag gegebenen externen Evaluationsberichts zum revidierten GIG. Der Bericht liege seit längerer Zeit vor, werde der Öffentlichkeit aber vorenthalten.
Die grössten Unternehmen der Schweiz haben seit dem 1. Juli 2020 ein Jahr Zeit, die Löhne ihrer angestellten Frauen und Männer auf Diskriminierung zu kontrollieren. Das vom Parlament verabschiedete Gesetz für Firmen mit über 100 Angestellten sieht keine Sanktionen vor.