Kommt es an Ostern erneut zu Krawallen in St. Gallen?
In St. Gallen feierten letzten Samstag rund 200 Personen eine illegale Party, die komplett ausartete. Für den Karfreitag ist noch Schlimmeres geplant.
Das Wichtigste in Kürze
- Am letzten Wochenende randalierten Partygänger in St. Gallen.
- Nun wird in den sozialen Medien zu einer neuen Krawall-Nacht an Ostern aufgerufen.
Es war etwas los am letzten Wochenende im tiefsten Osten der Schweiz. Trotz oder gerade wegen den geltenden Corona-Schutzmassnahmen versammelten sich über 200 Jugendliche am vergangenen Samstag zu einer Party in St. Gallen.
Das Treiben blieb nicht lange unbemerkt, und so marschierte bald die Polizei auf, in Vollmontur. Doch das Partyvolk liess sich davon erst nur wenig einschüchtern: Die Stimmung war aggressiv, es wurden Flaschen und Steine auf die Beamten geworfen. Dies schrieb die Kantonspolizei in einer Medienmitteilung.
Reizgas und Gummischrott trieben den Mob schliesslich auseinander, worauf einzelne Jugendliche wütend und randalierend durch die Innenstadt zogen. Der Sachschaden belief sich auf mehrere 10'000 Franken.
Erneuter Aufruf zu Krawall-Nacht
Doch jetzt kursieren in den sozialen Medien bereits wieder Aufrufe für eine zweite Krawallnacht am Karfreitag. Diese soll noch schlimmer ausarten als die von letzter Woche. Man müsse sich nicht alles gefallen lassen von der Polizei, heisst es in einem Aufruf. Ausserdem würde man mit den Provokationen etwas erreichen.
«Es mue eskaliere. Mir müend zeige, was mir sind», so der unbekannte Absender in der Snapchat-Nachricht, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Fremdes Eigentum solle aber nicht zerstört werden.
«Einige Jugendliche fühlen sich ungerecht behandelt», so der Jugendarbeiter Donat Richiger gegenüber der Zeitung. Doch nicht alle Jungen wollten Krawall machen. Die meisten hätten sich für das entstandene Image ihrer Stadt geschämt.
Polizei ist vorbereitet
Eine erneute Krawall-Nacht soll es nicht geben. Der Stadtrat St. Gallen appelliert in einer Medienmitteilung an die Jugendlichen, sich gegen die erneuten Aufrufe zu gewalttätigen Treffen zu stellen.
«Die Stadtpolizei St. Gallen wird präsent sein, strafbares Verhalten verfolgen und Personen zur Anzeige bringen.»
«Wir haben Kenntnis von diesen Aufrufen», bestätigt auch Dionys Widmer, Mediensprecher der Stadtpolizei gegenüber Nau.ch. Die Informationen würden in die Lagebeurteilung und Planung einfliessen. Zum Dispositiv macht die Stadtpolizei aus Einsatz-taktischen Gründen keine Angaben.
Der St. Galler Stadtrat hofft derweil auf friedliche Ostern. Das sei auch letztes Wochenende vor den Krawallen möglich gewesen. «Die Pflege der Kontakte braucht keine Gewalt.»