Kommt jetzt die Islamische Volkspartei?
Besim Fejzulahi will die Islamische Volkspartei (IVP) gründen. Sie soll ein Gegengewicht zur SVP bilden. Die SVP sieht die Gründung kritisch.
Das Wichtigste in Kürze
- Zum Ramadan-Beginn soll die Islamische Volkspartei (IVP) gegründet werden.
- Sie soll ein Gegengewicht zur SVP bilden.
- Die SVP reagiert mit Kritik.
Besim Fejzulahi aus Weinfelden TG möchte in der Schweiz die Islamische Volkspartei (IVP) gründen. Der Startschuss erfolgt am ersten Tag des Ramadan, Ende Februar, so die «Thurgauer Zeitung».
Fejzulahi betont, wie wohl er sich in der Schweiz fühle, bemängelt jedoch Vorurteile und Fehlinformationen über den Islam.
Hintergründe zur Partei
Die IVP will zeigen, dass Muslime nicht gegen die Schweiz sind. Ebenfalls will sie sich gegen Falschinformationen über den Islam wehren. Die Partei soll insbesondere ein Gegengewicht zur SVP darstellen.
Fejzulahi, geboren in Mazedonien, kam 1989 in die Schweiz. Er war bereits Mitglied der BDP und kandidierte für das Kantonsparlament Thurgau.
Die Gründung verzögerte sich aus Zeitgründen, äussert Fejzulahi gegenüber der «Thurgauer Zeitung». Nun will er sich jedoch für die IVP einsetzen.
Fejzulahi erste Ziele
Derzeit engagieren sich nur zehn Personen in der Schweiz für die IVP und sie soll vorerst als Verein gegründet werden. Fejzulahi betont, dass jeder glaubensunabhängig mitmachen kann.
Analog zur Kirchensteuer soll eine Moscheesteuer die Finanzierung der Moscheen sichern. Der Staat hätte dadurch Kontrolle über die Anstellung deutschsprachiger Imame.
Zudem möchte die Partei den Arbeitsmarkt für Frauen mit Kopftuch zugänglicher machen.
SVP reagiert kritisch
Ruedi Zbinden, Präsident der SVP Thurgau, sieht die Parteigründung kritisch und beruft sich auf Schweizer Interessen und die Verfassung. Religiöse Ideologien sollten nicht im Vordergrund stehen oder gar die Politik dominieren, so der SVP-Politiker.
Das gelte für alle Religionen. «Insbesondere für solche, die gesellschaftliche und rechtliche Regeln mitbringen, die mit unserem Rechtsstaat in Konflikt geraten könnten», so Zbinden in der «Thurgauer Zeitung».