Köniz BE: Schüler loben Handy-Verbot – «Bin jetzt weniger abgelenkt»
Seit heute Montag sind in den Klassenzimmern der Gemeinde Köniz BE keine Handys mehr zu sehen. Nau.ch hat sich vor Ort bei Schülern umgehört.
Das Wichtigste in Kürze
- An allen Schulen der Gemeinde Köniz BE gilt seit heute Montag ein striktes Handy-Verbot.
- Bei den Schülerinnen und Schülern kommt die neue Regelung unterschiedlich an.
- Das Verbot wird nicht an allen Schulen gleich bewertet.
Seit heute Montag gilt in der gesamten Gemeinde Köniz BE ein striktes Handy-Verbot an allen Schulen. Die Schülerinnen und Schüler müssen beim Betreten des Schulareals ihre elektronischen Geräte ausschalten.
Bevor der Unterricht beginnt, kommen die Handys in ein Schliessfach oder werden der Lehrperson abgegeben.
Erst am Ende des Schultags bekommen die Kinder und Jugendlichen ihre Smartphones wieder zurück. Der Gebrauch ist auch während der Pausen und über den Mittag nicht erlaubt.
Was halten die Schülerinnen und Schüler von den neuen Regeln? Nau.ch hat sich an zwei Oberstufenschulen in Köniz BE umgehört.
Die Meinungen gehen auseinander ...
So kommt das Handy-Verbot bei Schülerinnen und Schülern an
Fiona* (15), Tamara* (14) und Lynn* (14) besuchen die neunte Klasse am Oberstufenzentrum Köniz. Handys seien an ihrer Schule schon länger verboten, sagt Fiona. «Seit dieser Woche ist es nun aber offiziell.»
Die drei Teenager finden das Verbot vor allem eines – «mühsam». «Unsere Handys sind den ganzen Tag in einem Schrank eingesperrt», erklärt Fiona. «Sie am Morgen dort hinzubringen und am Nachmittag wieder abzuholen, bedeutet immer fünf Extraminuten.»
Tamara und Lynn stimmen ihrer Kollegin zu: «Ja, das sehen wir auch so – es ist einfach ein zusätzlicher Zeitaufwand.»
Die Siebtklässler Joshua* (13) und Fabio* (12) sagen kurz und knapp: «Die Schüler finden das Handy-Verbot nicht gut. Sie wollen nicht auf ihr Telefon verzichten.»
Steinhölzli-Schüler begrüssen Handy-Verbot
Ein etwas anderes Bild zeigt sich an der Schule Liebefeld Steinhölzli. Hier bewerten die Schülerinnen und Schüler die neue Regelung deutlich positiver.
Luana* (14), die in die achte Klasse geht, sagt: «Ich finde es recht gut, dass die Handys abgeschaltet sind. Ich bin jetzt weniger abgelenkt – es geht vielen Schülern so.»
Die Regelung sei mit dem Schutz der Kinder begründet worden, so Luana. «Für mich ist das eine gute Sache.»
Für den zwölfjährigen Diego* hat sich mit dem Verbot nicht viel geändert. «Das ist mir eigentlich egal», sagt er. «Ich lasse mein Handy ohnehin immer zu Hause. Ich finde es aber gut, dass die Smartphones verboten sind.»
Handy-Verbot soll Schülerinnen und Schüler schützen
Beantragt hat das Handy-Verbot die Schulleiterkonferenz Köniz. Sie erhofft sich eine positive Auswirkung auf die Unterrichtsqualität.
Zudem sollen die Kinder und Jugendlichen davor bewahrt werden, den persönlichen Austausch zu verlernen. Mit der Regelung wollen die Schulen soziale Beziehungen fördern.
*Namen von der Redaktion geändert