In Zügen der SBB sind Taschendiebe unterwegs. Ein Kontrolleur warnt Passagiere, die am Schlafen und dadurch besonders gefährdet sind.
SBB
Schlafende Pendler sind besonders leichte Opfer für Diebe. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein SBB-Kontrolleur warnt Passagiere vor Taschendieben im Zug - und das frühmorgens.
  • Im Zug wird immer mehr geklaut.
  • Genaue Zahlen gibt es nicht. Aber es gibt Massnahmen, die ergriffen werden können.
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Frühmorgens holen sich Pendlerinnen und Pendler im Zug nicht selten einige Minuten Schlaf zurück. Eine verständliche Idee. Doch das kann gehörig schiefgehen.

So geschehen an einem Februarmorgen im Kanton Bern. Kurz nach 05.30 Uhr befinden sich Pendlerinnen und Pendler von Interlaken BE auf dem ersten IC-Zug in Richtung Bundesstadt.

An Bord ist auch Tim M.* (25). Nach der Abfahrt in Thun hört er plötzlich den Kontrolleur. Dieser warnt per Durchsage: «Passen Sie auf Ihre Gegenstände auf. So wie es aussieht, hat es Taschendiebe im Zug.»

Zug der SBB.
Kurz nach 5 Uhr morgens sind die Züge teilweise nur leicht besetzt.
SBB Transportpolizei
Beamte der SBB Transportpolizei in Zürich.
Transportpolizei SBB
Obschon die SBB vor Dieben in Zügen warnt, lassen einige Pendler ihre Wertsachen unbeaufsichtigt.

Fies: Einige Pendler schlafen während der Durchsage. Sie sind ein leichtes Opfer für einen Dieb. Ist das die Masche der Diebe, um einfach an Beute zu gelangen?

SBB im engen Kontakt mit Behörden

Das können die SBB auf Anfrage nicht direkt beantworten. Weil Anzeigen nach einem Taschendiebstahl nicht bei ihnen selbst eingehen, führen sie auch keine entsprechende Statistik.

Die Transportpolizei steht laut Mediensprecher Bas Vogler aber in «engem Kontakt» mit den jeweils zuständigen Behörden. Im Fall einer Zunahme an Diebstählen könnte somit das Sicherheitsdispositiv schnell angepasst werden.

«Zudem führt die SBB-Transportpolizei regelmässig nationale Präventionskampagnen durch», sagt Vogler. Sie sollen Reisende sensibilisieren und häufige Trickdiebstahlmethoden aufzeigen.

In den Zügen werden sporadisch Durchsagen gemacht. «Um Fahrgäste daran zu erinnern, auf ihre Wertsachen aufzupassen.»

Wurde Ihnen schon mal während einer Zugfahrt etwas geklaut?

Wer im Zug beklaut wird oder eine Beobachtung macht, solle die örtliche Polizei unter der Nummer 117 kontaktieren. Oder die SBB-Transportpolizei: 0800 117 117.

Zunahme an Diebstählen feststellbar

Auch in der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn (BLS) sind Diebstähle Thema. Zur Aufklärung solcher Vorfälle führt sie Videoanalysen durch. Diese stellen sie dann den Behörden zur Verfügung, sagt Mediensprecher Stefan Locher auf Anfrage von Nau.ch.

Konkrete Zahlen kann er nicht kommunizieren. Diese seien zu wenig aussagekräftig, da die BLS nicht bei jedem Vorfall hinzugezogen wird. Aber: «Tendenziell stellen wir aber eine Zunahme fest», sagt Locher.

Die Vorfälle seien jedoch von der Tageszeit unabhängig. Meist handle es sich um Trickdiebstähle.

BLS-Mitarbeitende würden zu diesem Thema extra geschult, so Locher. Sie veranlassen die Sicherung des Beweismaterials sowie Lautsprechdurchsagen und beraten Betroffene. «Wenn auf einer Linie vermehrt Taschendiebe unterwegs sind, setzen wir dort präventiv den Sicherheitsdienst ein», führt Locher aus.

*Name der Redaktion bekannt

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