Ladendiebstähle nehmen in der Schweiz zu
Vor allem Fleisch und Elektronik lassen Schweizerinnen und Schweizer mitgehen. Die Inflation verschärft die Situation für Detailhändler.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Jahr 2022 wurden 19'781 Ladendiebstähle registriert – mehr als im Vorjahr.
- Die Inflation führt dazu, dass beim Gang zur Kasse vermehrt nicht gezahlt wird.
- Auch in anderen Ländern wird diese Entwicklung registriert.
In der Schweiz wurde 2022 rund 20 Prozent mehr geklaut als im Jahr zuvor, wie die Kriminalstatistik zeigt. Das sind 3000 Fälle mehr.
Das ist aber nur ein kleiner Teil davon, was wirklich gestohlen wird: Erst ab 300 Franken Warenwert gilt Diebstahl als Offizialdelikt. Davor liegt es im Ermessen der Filiale, ob Anzeige erstattet wird.
Käse beliebtestes Diebstahl-Produkt der Welt
Fleisch und Elektronik sind am häufigsten das Ziel der Diebe in der Schweiz. Weltweit wird Käse am meisten gestohlen, so das britische Centre for Retail Research. Mehr als vier Prozent der Produktionsmenge von Käse wird weltweit gestohlen.
Von den Detailhändlern selber gibt es aktuell keine Zahlen. Ihnen dürften aber Hunderte Millionen Franken durch die Latten gehen. Letzten Juni sagte ein Sprecher von Migros zu «20 Minuten», vermutlich ein Prozent des Umsatzes werde vergessen zu scannen. Bei einem Umsatz von 30 Milliarden wären das 300 Millionen Franken pro Jahr, wie der «Blick» berichtet.
Die Inflation lässt die Zahlen von Ladendiebstählen weltweit steigen. Auch in Deutschland, den USA und Grossbritannien verzeichnen erhöhte Fallzahlen.