Die Medikamentenkosten in der Schweiz sind 2018 auf einen Rekordstand gestiegen. Sie erreichten zu Lasten der Grundversicherung einen Wert von 7,6 Milliarden Franken, was gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um 0,8 Prozent entspricht.
Die Medikamentenkosten in der Schweiz sind 2018 auf einen Rekordstand gestiegen. (Archiv)
Die Medikamentenkosten in der Schweiz sind 2018 auf einen Rekordstand gestiegen. (Archiv) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Vergleich zu der Entwicklung in den Vorjahren sei die Preissteigerung damit jedoch geringer ausgefallen, hiess es in dem am Freitag veröffentlichten Arzneimittelreport der Krankenversicherung Helsana.
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Als dämpfende Faktoren werden die Preisüberprüfungen durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sowie auslaufende Patente bei einigen Originalpräparaten genannt.

Verglichen mit dem Jahr 2010 liegen die Kosten damit rund 46 Prozent höher, heisst es weiter. Rund die Hälfte des Anstiegs sei auf Krebsmedikamente und auf Immunsuppressiva zurückzuführen, welche zugleich die teuersten Medikamentengruppen bilden. Im Vergleich dazu sind die Gesamtkosten für das Gesundheitswesen in diesem Zeitraum laut den Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) mit rund 27 Prozent deutlich weniger stark gestiegen, wie die Studie betont.

Helsana sieht grosses Einsparpotential bei der Verwendung von Nachahmerpräparaten von biologisch hergestellten Arzneimitteln, den sogenannten Biosimilars. Schweizer Ärzte würden allerdings nach wie vor überwiegend Originale verschreiben. Ohne verbindlichere Vorgaben für die Ärzteschaft bleibe ein enormes Einsparpotential ungenutzt, so Helsana.

Ein weiteres wichtiges Problem sei die Zunahme von Infektionen mit antibiotika-resistenten Bakterien. Hier hat die Studie die Antibiotika-Verschreibungen im ambulanten Bereich im Zeitraum von 2012 bis 2018 untersucht. Auffällig sei dabei etwa, dass mehrheitlich Breitspektrum-Antibiotika verschrieben würden. Zudem sei der Anteil der Labortests tief. Für einen sachgerechten Umgang mit Antibiotika seien Tests jedoch hilfreich, da dann spezifisch wirksame Mittel verschrieben werden könnten.

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