Kreuzlingen TG: Bad filmt Schwimmer unter Wasser - «Big Brother»?
In Kreuzlingen TG kommt erstmals künstliche Intelligenz im Kampf gegen den Ertrinkungstod zum Einsatz.
Das Wichtigste in Kürze
- In Kreuzlingen TV wurden im Bad Egelsee Unterwasserkameras eingerichtet.
- Diese sind Teil eines KI-Überwachungssystems, das mehr Sicherheit bieten soll.
- Von «Big Brother im Wasser» will man im Kanton Thurgau nicht sprechen.
Es klingt irgendwie nach «Big Brother» – heisst aber «Swim Eye». Das Produkt der gleichnamigen Firma aus Norwegen hat ein einfaches Ziel: Das Sicherheitsüberwachungssystem soll sofort Alarm schlagen, wenn jemand im Pool ertrinkt.
««Swim Eye» basiert auf einer künstlichen Intelligenz (KI) und wurde laut dem «Tagblatt» während den Sommerferien in Kreuzlingen TG installiert. Im Bad Egelsee sorgen also künftig nicht nur die Bademeisterinnen und Bademeister für Sicherheit, sondern auch mehrere Unterwasserkameras.
Auf diese verlässt sich nämlich das 250'000-Franken-KI-System: Schwimmerinnen und Schwimmer werden in Echtzeit überwacht und gefilmt. Gerät eine Person in Not und treibt mehrere Sekunden regungslos im Wasser, wird bei der zuständigen Sicherheitsperson sofort Alarm ausgelöst.
In Kreuzlingen legt man Wert auf Datenschutz
Schwimmerinnen und Schwimmer werden also in Kreuzlingen TG in Zukunft unter Wasser gefilmt. Die grosse Frage: Wie steht es hier um den Datenschutz und die Privatsphäre? Stadtrat Daniel Moos erklärt, dass dieser gewährleistet sei.
«Swim Eye» halte die Datenschutzvorschriften ein – die KI-Kameras seien wie die restlichen Sicherheitskameras vom Internet getrennt. Die Aufnahmen würden auch nicht gespeichert, betont der Stadtrat und sagt: «Die neue Software ist kein Big Brother unter Wasser.»
Moos betont, dass die Bademeisterinnen und Bademeister im Bad Egelsee eine gute Arbeit leisten würden. Man wolle aber mit der technischen Ergänzung weiter in die Sicherheit investieren. «Es ist kein ‹entweder oder›, sondern ein ‹sowohl als auch›.»