Kriminalität im Kanton Bern sinkt durchschnittlich um acht Prozent
Das Wichtigste in Kürze
- Kriminalität im Kanton Bern sinkt im 2017 um acht Prozent.
- Die meisten Straftaten gegen das Strafgesetzbuch sind Vermögensdelikte.
- Hingegen stieg die zahl der schweren Körperverletzungen im öffentlichen Rau.
2017 ist die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten in den meisten Bereichen der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) zurückgegangen. Ganz allgemein nimmt die Zahl der Straftaten seit 2012 kontinuierlich ab. Dennoch war 2017 beispielsweise bei den Drohungen gegen Beamte ein Anstieg zu verzeichnen. Dies geht aus den Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Am meisten Vermögensdelikte
Der grösste Teil der Straftaten gegen das Strafgesetzbuch liegen mit 73 Prozent nach wie vor bei den Vermögensdelikten, obschon diese um neun Prozent zurückgegangen sind. Davon entfallen fast zwei Drittel auf Diebstähle (inkl. Fahrzeugdiebstähle). Die Cyberkriminalität nimmt im Bereich der Vermögensdelikte zu. Die Dunkelziffer ist durch die Anonymität sehr hoch. Hier stellen sich der Polizei besondere Herausforderungen, erklärt der Kommandant der Kapo Bern, Dr. Stefan Blättler.
Terrorgefahr kein spezielles Thema
In Bern und Interlaken sind die Zahlen der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent zurückgegangen, in Biel/Bienne sogar um 14 Prozent. Erfreulich ist zudem, dass 2017 über ein Drittel aller begangenen Straftaten aufgeklärt werden konnten. Das ist eine Verbesserung von 3,4 Prozent.
Das Wort «Terror» kommt im Bericht kein einziges Mal vor. Der Kapo Bern ist bewusst, dass die Anschläge im nahen Ausland auch an der Schweizer Bevölkerung nicht spurlos vorbei gehen.
Schwerpunkt Gewalt im öffentlichen Raum
Zwar ist die Zahl der Körperverletzung zurückgegangen (-5 Prozent). Schweren Körperverletzungen haben jedoch zugenommen von 3,3 Prozent auf 4,2 Prozent. Auch die Zahl der Gewaltausübungen gegen Beamte ist stark gestiegen. Diese Delikte ereignen sich häufig im Ausgang.
Deshalb will die Kapo Bern mit einer Sensibilisierungskampagne bei Nachtschwärmern das Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum steigern. Ziel ist es, das Wissen zu vermitteln, mit Gewaltsituationen besser umzugehen. Die Kapo Bern erhofft sich eine Veränderung bei der Einstellung und darauf Mehrfachtäter zu erkennen.