Küssnacht (SZ): Staatsanwaltschaft untersucht Bettelei des Pfarrers

Karin Aebischer
Karin Aebischer

Küssnacht,

Gegen den spielsüchtigen Pfarrer von Küssnacht (SZ) läuft nun eine Strafuntersuchung. Der 47-Jährige hat rund 1,5 Millionen Franken Schulden.

Die katholische Kirche in Küssnacht (SZ).
Die katholische Kirche in Küssnacht (SZ). - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den ehemaligen Pfarrer von Küssnacht (SZ).
  • Der Mann ist spielsüchtig und hat rund 1,5 Millionen Franken Schulden bei 50 Gläubigern.

Einst ein beliebter und angesehener katholischer Pfarrer, heute ein verschuldeter Spielsüchtiger ohne Job: Der ehemalige Pfarrer von Küssnacht hat 1,5 Millionen Franken Schulden bei fast 50 Gläubige(r)n. Im Juni war er deshalb entlassen worden. Heute lässt sich der 47-Jährige wegen seiner Spielsucht in einer Klinik stationär behandeln.

Nun hat die Staatsanwaltschaft des Kantons Schwyz eine Strafuntersuchung gegen den Geistlichen eröffnet, wie die «Sonntags Zeitung» berichtet. Offen bleibt, ob die Justiz von sich aus oder wegen einer Strafanzeige eines Gläubigers tätig geworden ist. Denn weitere Fragen wollte Staatsanwalt Martin Ochsner gegenüber der Zeitung nicht beantworten.

Kirchenrat entsetzt

Der Pfarrer war nach über 20 Jahren im Amt entlassen worden. Der Churer Bischof Vitus Huonder entband den Kirchenmann auf dessen Wunsch von seinen Aufgaben. «Es ist happig, wie er das Geld eintrieb», sagte Kirchenrats-Präsident Hanstoni Gamma im Juni gegenüber Nau.

Erstaunlich ist jedoch, wie viel Rückendeckung der ehemalige Pfarrer von seiner Gemeinde erhält. Per Crowdfunding wurden fast 15'000 Franken für den Gläubigen gesammelt, um ihn von seinen Schulden zu befreien. In einer öffentlichen Facebook-Gruppe «Wir wollen unseren Pfarrer zurück!» halten knapp 800 Mitglieder am Pfarrer fest.

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