Läderach-CEO nimmt seine Kinder von christlicher Schule
Nach der Skandal-Doku des SRF über die Privatschule in Kaltbrunn SG zieht die Familie Konsequenzen – und meldet die Kinder von der Schule ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SRF-Doku hinterlässt Spuren bei der Familie Läderach.
- Als Konsequenz werden die Kinder von CEO Johannes Läderach von der Schule genommen.
- Auch gegen den Ex-Chocolatier Jürg Läderach werden schwere Vorwürfe erhoben.
Nach der kontroversen Dokumentation des SRF zieht Johannes Läderach Konsequenzen für seine Familie. Seine Kinder werden nicht länger die Christliche Schule Linth in Kaltbrunn SG besuchen. Zum Ende des laufenden Schuljahres verlassen die Chocolatier-Erben die Privatschule.
Die besagte Schule geriet kürzlich aufgrund einer Dokumentation des SRF in die Schlagzeilen. Ehemalige Schülerinnen und Schüler berichteten von Gewalt und Missbrauch, den sie dort erlebt hatten.
Die Schokoladenhersteller-Familie Läderach, einschliesslich des aktuellen CEO Johannes Läderach (37), und Ex-Chocolatier Jürg Läderach (72), spielten selbst eine grosse Rolle in dieser religiösen Gemeinschaft. Jürg Läderach wurde beschuldigt, Kinder körperlich bestraft zu haben, wie ein Opfer schliesslich aussagte.
Entschluss in «Verantwortung gegenüber den Kindern» getroffen
Die drei Kinder des aktuellen Firmenchefs Johannes Läderach besuchen ebenfalls die Privatschule, aber das wird sich ändern. Ein Sprecher von Läderach bestätigte gegenüber dem «Tages-Anzeiger», dass die Kinder die Schule am Ende des Schuljahres verlassen werden.
Dieser Beschluss wurde «in Verantwortung gegenüber den Kindern» getroffen. Die Eltern möchten demnach nicht, dass ihre Kinder ständig mit einer Vergangenheit konfrontiert werden, für die sie keine Verantwortung tragen, obwohl die Schule heute als «ganz normale» Schule gilt.
Johannes Läderach bestätigt ähnliche Erfahrungen: «Klima der Angst»
Johannes Läderach selbst besuchte auch diese Privatschule und bestätigte in einem Interview mit der «SonntagsZeitung», dass es ein «Klima der Angst» gab. Er persönlich habe jedoch keine körperlichen Übergriffe erlebt.
Es war bekannt, welche Kinder geschlagen wurden, und dies wurde auch durch eine von den Söhnen der Läderachs initiierte unabhängige Untersuchung bestätigt. Auf die Frage, ob auch die Kinder der Läderachs geschlagen wurden, antwortete der CEO, dass er nur für sich selbst sprechen könne.