Landolt soll Brücken zwischen gespaltenen Verbänden bauen
Santésuiss-Präsident Landolt strebt eine konstruktive Koexistenz mit Curafutura an. Dass der Bundesrat den Ärztetarif überarbeitet haben will, helfe dabei.
Das Wichtigste in Kürze
- Santésuisse-Präsident Landolt will eine konstruktive Koexistenz mit Curafutura.
- Die beiden Verbänden müssten Projekte gemeinsam angehen und Erfolge feiern.
- Eine Fusion der beiden Verbände sei aber nicht das Ziel.
Der neu gewählte Präsident der Santésuisse, Martin Landolt, will Brücken zwischen den beiden zerstrittenen Krankenkassenverbänden bauen. Er spüre ein grosses Bedürfnis nach einer Deblockade, sagte Landolt in einem Interview mit der NZZ.
Die Aufspaltung in die zwei Verbände Santésuisse und Curafutura wäre kein Problem, wenn es eine konstruktive Koexistenz wäre. Das sei jedoch derzeit nicht das Bild, das die Verbände abgäben. Man dürfe in einzelnen Fragen Differenzen haben. Aber grossmehrheitlich müssten die Verbände am gleich Strick ziehen.
Es müsse gelingen, gemeinsame Projekte anzugehen und Erfolge zu feiern, sagte Landolt in dem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» weiter. Dann könne man auch wieder Vertrauen zueinander finden. Der Bundesrat habe den Verbänden einen Steilpass zugespielt, indem er den Ärztetarif Tardoc zur Überarbeitung zurückgewiesen habe.
Dieser Tarif war von der Ärztevereinigung FMH und vom Krankenkassenverband Curafutura ohne Beteiligung der Santésuisse erarbeitet worden. Es sei nun der Moment gekommen, an dem sich alle bewegen müssten – auch Santésuisse. «Ich will, dass wir konstruktiv an einer Verbesserung des Tardoc mitarbeiten. Die Chance für eine Lösung ist da», sagte der frühere BDP-Präsident.
Auf die Frage, ob er auf eine Wiedervereinigung der zwei Verbände hinarbeite, sagte Landolt, so etwas müsse wachsen. Es könne nicht erzwungen werden. Eine Fusion sollte nicht das Ziel sein, sondern die logische Begleiterscheinung einer vertrauensvollen Zusammenarbeit. Es brauche Geduld, bis das Momentum stimme.